Lauda gibt Airline Niki ab

Niki Lauda hat wieder eine von ihm gegründete Airline verkauft: Der Ex-Rennfahrer gibt seine Mehrheit an der Billigfluggesellschaft Niki an den Mitaktionär Air Berlin ab. Damit geht ein weiterer Akt in seiner Karriere als Luftfahrtunternehmer zu Ende.

Der Ausstieg der Privatstiftung Lauda werde „zeitnah“ durch eine gesellschaftsrechtliche Umstrukturierung erfolgen. „Meine 51 Prozent wandern zu Air Berlin“, sagte Lauda. „Air Berlin übernimmt somit 100 Prozent von Niki.“ Der gut vernetzte Airliner und ehemalige Formel-1-Weltmeister zieht aber in das 13-köpfige Board von Air Berlin ein. Das wird im Dezember sein.

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Air-Berlin-Vorstandschef Hartmut Mehdorn versicherte, dass die Marke Niki bleibe und dass der Flughafen Wien als das vierte Drehkreuz von Air Berlin ausgebaut werde. 2012 will Mehdorn bei der - derzeit defizitären - Air Berlin Gewinne schreiben. Lauda selbst sprach von „zweistellig positiven“ Zahlen bei seiner Airline.

1979: „Habe genug vom Im-Kreis-Fahren“

Der Start des Rennfahrers im Flugliniengeschäft verlief zäh. Nachdem er am 28. September 1979 mit dem berühmten Spruch „Ich habe genug vom Im-Kreis-Fahren“ überraschend seinen Rücktritt aus dem Rennsport bekanntgab, erwarb er eine Bedarfsflugkonzession und gründetet mit zwei Flugzeugen seine Lauda Air.

Allerdings wurde ihm rasch klar, dass es alleine nicht ging. Nach einem Formel-I-Comeback, das 1984 mit dem dritten Weltmeistertitel belohnt wurde, verabschiedete er sich Anfang November 1985 endgültig aus dem Grand-Prix-Zirkus und widmete sich ganz dem Aufbau seiner Fluglinie Lauda Air. Diesmal kooperierte er mit Basile Varvaressos und dessen Reiseveranstalter ITAS und baute die Chartergesellschaft in wenigen Jahren zu eine vollwertigen Fluglinie mit weltweiter Linienkonzession aus und brachte sie an die Börse.

Niki Lauda im Cockpit

APA/BARBARA GINDL

Niki Lauda im Cockpit

Der schwärzeste Tag in der Geschichte der Lauda Air war der 26. Mai 1991. An diesem Tag stürzte eine Boeing 767-300ER auf dem Flug von Bangkok nach Wien kurz nach dem Start ab. Alle 213 Passagiere und zehn Crewmitglieder kamen uns Leben. Der Grund für den Absturz war ein Konstruktionsfehler, der dazu führte, dass sich im Steigflug die Schubumkehr des linken Triebwerkes auslöste.

Lauda Air ging 2002 vollständig an AUA

1993 stieg die deutsche Lufthansa mit einer Sperrminorität bei der Lauda Air ein und stockte später auf 39,7 Prozent auf. 1997 übernahm die AUA 36 Prozent der Lauda Air. Im Jahr 2002 wurde die finanziell schwer angeschlagene Lauda Air schließlich von der damals noch staatlichen Austrian Airlines vollständig übernommen und so mit Steuergeldern vor dem Konkurs gerettet. Die AUA wickelt heute über die Tochter Lauda Air ihr Chartergeschäft ab und bewirbt die Ferienflieger mit dem Slogan „The Austrian way to holidays“.

Niki Lauda erwarb 2003 die Mehrheit an der Österreich-Tochter der insolventen deutschen Aero Lloyd, taufte sie in Niki um und ließ sich extra auf Airbus umschulen.

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