Parken ab sofort viel teurer

Kurzparken in Wien ist ab sofort teurer. Autofahrer müssen für jede halbe Stunde Abstellzeit einen Euro statt bisher 60 Cent bezahlen. Anrainer dürfen sich allerdings freuen. Das Parkpickerl ist etwas günstiger und kostet 179 statt 194 Euro.

Die neuen Tarife sollen, so hofft die rot-grüne Stadtregierung, die Parkplatzsituation entlasten und den Verkehr generell reduzieren. Zwei Euro statt bisher 1,20 Euro sind für die Dauer einer Stunde zu bezahlen. Auch die längeren Parkzeiten kommen auf runde Euro-Beträge. 90 Minuten kosten künftig drei Euro statt derzeit 1,80, der Preis für zwei Stunden steigt auf vier Euro (bisher 2,40 Euro). Wer sein Gefährt überhaupt falsch parkt, hat ebenfalls mit Mehrkosten zu rechnen. Die Gebühr für ein Organstrafmandat wird allerdings erst im ersten Halbjahr 2012 von 21 auf 36 Euro angehoben.

Parkscheine für Wien

ORF/Hubert Kickinger

Parkscheine mit neuen Tarifen

Parkscheintausch nicht ohne Probleme

Die neuen Tarife bringen naturgemäß auch neue Kurzparkscheine. Der Umtausch oder die Rückgabe der alten Parkscheine ist möglich. Wer ab dem 1. März alte Parkscheine verwendet, hat mit einer Strafe zu rechnen - mehr dazu in Neue Parkscheine im Verkauf. Wer noch Restbestände hat, kann diese bis Ende Mai in rund 340 Trafiken oder in allen Vorverkaufsstellen der Wiener Linien gegen Nachzahlung des Differenzbetrages umtauschen. In den Stadtkassen können die Scheine sogar bis Ende August getauscht werden.

Laut „Presse“ verlief der Umtausch im Vorfeld aber nicht ganz reibungslos, da der Umtausch von alten auf neue Scheine „vor dem 1. März fast nicht möglich“ war. In den Vorverkaufsstellen der Wiener Linien und in den Trafiken seien jene, die es versucht hätten, wieder nach Hause geschickt worden. Einzig die Stadtkassen in den Bezirksämtern hätten neue gegen alte Scheine getauscht. „Alte Scheine sollten bis Ende Februar aufgebraucht werden“, hieß es dazu vonseiten der Stadt.

Wie der Ertrag der Parkgebühren in Wien verwendet wird, ist gesetzlich geregelt - in der „Parkometerabgabeverordnung“. Demnach muss das Geld für Maßnahmen verwendet werden, die der Erleichterung des innerstädtischen Verkehrs dienen. Das bedeutet konkret: Laut Stadtregierung werden die Einnahmen vor allem für die Förderung des Garagenbaus sowie für die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs verwendet.

Tausch der Parkscheine in der Wiener Stadthauptkasse

APA/Georg Hochmuth

Tausch der Parkscheine in der Stadthauptkasse

Parkpickerl wird billiger

Günstiger wird es für all jene, die in Kurzparkbezirken wohnen und deshalb Anrecht auf ein Parkpickerl haben. Dieses berechtigt zum Abstellen des Autos in der betreffenden Kurzparkzone, das Ausfüllen eines Parkscheines ist - außer etwa in Einkaufsstraßen - nicht nötig. Es wird in Zukunft 120 statt 135 Euro jährlich kosten, zuzüglich einer Verwaltungsabgabe von 58,99 Euro für die Ausstellung des Pickerls.

Das Parkpickerl ist derzeit in einigen Bezirken heiß diskutiertes Thema, da es auf die Bezirke zehn bis 19 ausgeweitet werden soll. Während sich etwa Meidling schon für ein Parkpickerl ausgesprochen hat, führt Währing als einziger Bezirk dazu eine Bürgerbefragung durch. Bis 9. März können die Währinger über das Parkpickerl abstimmen - mehr dazu in Meidling stimmt für Parkpickerl.

ÖVP fordert neue Zonen für Parkpickerl

Die ÖVP Wien forderte am Mittwoch, dass sowohl Parkpickerl als auch Parkscheine kostenmäßig nach Zonen gestaffelt werden sollten. Demnach soll es drei Zonen mit gelben, orange und roten Pickerl geben. Mit dem roten Pickerl könnten Bewohner des 1. Bezirks um 180 Euro in allen Bezirken parken. Mit dem orange Pickerl um 90 Euro wäre Parken auch in orange und gelben Zonen möglich. Das gelbe Pickerl würde nur zum Parken in Gebieten außerhalb des Gürtels gelten.

Ihre Vorschläge haben Landesparteiobmann Juraczka und Klubobmann Aichinger im Rahmen einer Verteilaktion am Mittwoch durch Infomaterial an die Autofahrer weitergegeben.

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