Ärztefunkdienst bald mit Kinderarzt

Der Wiener Ärztefunkdienst will künftig auch einen Kinderarzt im normalen Betrieb einsetzen. Bisher wurde empfohlen, Kinder unter einem Jahr in eine Spitalsambulanz zu bringen, weil die Ärzte des Funkdienstes zu wenig Erfahrung mit Kleinkindern haben.

Die Hälfte aller Kleinkinder, die in der Nacht in eine Spitalsambulanz gebracht werden, könnte auch zu Hause behandelt werden, so der Leiter des Wiener Ärztefunkdientes, Paul Prem, gegenüber Radio Wien.

Aus für „Spitalstourismus“

Es sei in den vergangenen Jahren zu einem „regelrechten Spitalstourismus“ gekommen, weil viele Eltern in ihrer verständlichen Verzweiflung sofort in ein Spital fahren würden, so Prem. Allerdings sei das in den meisten Fällen nicht notwendig und koste den Spitälern viel Geld und Arbeit.

Von dem neuen mit einem Kinderarzt ausgestatteten Ärztefunkdienst sollen nun Eltern und Spitäler gleichermaßen profitieren, so Prem. Denn den Eltern werde damit zumindest eine Fahrt ins Spital erspart.

Finanzierung geklärt

Noch ist aber nicht klar, ab wann ein Kinderarzt in der Nacht bereit steht. Die Wiener Ärztekammer prüft derzeit die Rahmenbedingungen. Der Leiter des Ärztefunkdienstes ist aber zuversichtlich, dass dies bald der Fall sein wird, da Krankenkassen und Stadt Wien die Finanzierung bereits zugesagt haben.

Link: