Preise der Wiener Vielfalt vergeben

Zum ersten Mal wurde am Donnerstag der „Preis der Wiener Vielfalt“ verliehen. Dabei zeichnete eine Jury Menschen aus, die zur kulturellen und sprachlichen Vielfalt Wiens beitragen. Aus 163 Nominierungen wurden Preise in sechs Kategorien vergeben.

„Vielfalt ist wichtig. Und der Preis gibt uns die Möglichkeit, all jenen eine Bühne zu geben, die nicht sofort sichtbar sind, aber ohne die unsere Stadt um ein vielfaches ärmer wäre. Deshalb haben wir diesen Preis initiiert“, sagte ORF Wien-Landesdirektorin Brigitte Wolf bei der Preisverleihung.

Fotoshow: Bilder von der Preisverleihung

„Ich nehme es als Auftrag weiterzumachen“

Vedran Dzihic, der am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien lehrt, erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „Wissenschaft“. „Es freut mich sehr, ich nehme es als Auftrag weiter zumachen“, so der Wissenschafter. In der Kategorie „Bühne“ bekam Sandra Selimovic den Preis der Wiener Vielfalt 2013 verliehen.

Christian Wurstbauer überzeugte die Jury in der Kategorie „Wirtschaft“. Parvin Razavi ging als die Preisträgerin in der Kategorie „Kulinarik & Spitzenköchin“ hervor. In der Kategorie „Sport“ siegten die Ippon Girls. In der Kategorie „Bildung“ freute sich das Büro der Kinderuni Wien über die Auszeichnung.

Die Überraschung des Abends war der Sonderpreis der Jury, den die beiden Moderatorinnen Meri Disoski und Elisabeth Vogel einem Mann übergaben, der Kinder seit Jahren zu Zeitungsmachern und auf seinen Seiten ein Programm, ganz speziell für Kinder macht. Der Sonderpreis der Jury ging an Heinz Wagner, vom Kinderkurier.

Die Preisverleihung zum Nachhören:

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Fachkundige Jury wählte Preisträger aus

Für die Jury sprachen Meri Disoski, Geschäftsführerin des Vereins Wirtschaft für Integration, und ORF-Wien Moderatorin Elisabeth Vogel. Weiters in der Jury: Asli Kislal, Dramaturgin daskunst , Ali Mahlodji, Gründer und CEO whatchado , René Ringsmuth, Inhaber und Koch des Ringsmuth, Heidi Schrodt, Bildungsexpertin, Maria Sibilia, Leiterin Institut für Krebsforschung, Medizinische Universität Wien sowie Stjepan Stazic, Geschäftsführer Basketballclub Zepter Vienna (Sport). Der „Preis der Wiener Vielfalt“ ist eine Initiative des Vereins Wirtschaft für Integration und des ORF Landesstudio Wien.

Jede vierte Wiener hat Migrationshintergrund

Laut der Medienservicestelle Neue Österreicherinnen (MSNÖ) hat jede vierte Person in Wien Migrationshintergrund. Dementsprechen ist auch die Sprachenvielfatl. Laut einer Studie der Arbeiterkammer beherrschen Migranten im Schnitt 2,9 Sprachen. Personen mit russischem oder ukrainischem Migrationshintergrund können sogar 3,5 Sprachen.

Fast 40 Prozent der Klein- und Mittelunternehmer mit bis zu 50 Mitarbeitern in Wien haben einen Migrationshintergrund. Doch deren Situation ist oft prekär. 72 Prozent müssen mit einem Einkommen von höchstens 10.000 Euro pro Jahr auskommen, hieß es in einer Studie der Wirtschaftsagentur.

TV-Hinweis:

Porträts der SiegerInnen sehen Sie in „Wien heute“ um 19.00 Uhr in ORF 2 oder in der ORFTVthek.

Migranten in Sport und Kultur

Auch im Bereich Sport sind viele Migranten vertreten: Laut MSNÖ hatten in der Saison 2012/2013 beispielsweise rund 30 Prozent der Nachwuchskicker bei den österreichischen Bundesligavereinen einen Migrationshintergrund. Mit 42,78 Prozent sei der Anteil bei der Wiener Austria am höchsten, hieß es. Rapid Wien wurde in die Berechnungen allerdings nicht miteinbezogen, da keine Informationen vorlagen.

Im Bereich Kunst und Kultur sind laut Medien-Servicestelle vor allem Deutsche häufig vertreten. So sollen etwa 19 Prozent der Künstler der Bundes-, Landes- und Stadttheater aus der Bundesrepublik stammen. Den höchsten Anteil an deutschen Schauspielern weise übrigens das Burgtheater auf. Sie würden 39 der insgesamt 79 Ensemblemitglieder ausmachen.

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