Handgranatenmord: Suche nach Beweis

Im Fall des Handgranatenmordes ist die geplante Einvernahme des 29-jährigen mutmaßlichen Mittäters abgesagt worden. Nach Ostern soll ein DNA-Gutachten vorliegen, das den Ermittlern einen Beweis für die Mittäterschaft liefern soll.

Das DNA-Gutachten bezieht sich auf die Rohrbombe, die nach dem Hinweis des Hauptverdächtigen in einem Keller in der Erdbergstraße in Landstraße gefunden wurde. Mit dieser Rohrbombe hätte ursprünglich der Mordanschlag in Ottakring im Jänner verübt werden sollen - mehr dazu in Rohrbombe war für Ottakring gedacht (wien.ORF.at; 5.4.2014).

Nach Ostern soll das Gutachten vorliegen. Die Kriminalisten erhoffen sich von der Expertise Aufschlüsse, ob sich auf dem Beweisstück Spuren finden, die den Verdächtigen zugeordnet werden können. Der 29-Jährige behauptet, im Vorfeld von den mörderischen Plänen seines 34-jährigen Freundes nichts gewusst zu haben. Sollten sich auf der Rohrbombe sein genetischer oder sein biometrischer Fingerabdruck nachweisen lassen, wäre diese Verantwortung erschüttert.

Verdächtiger will nicht aussagen

Die für Donnerstag geplante Einvernahme des 29-Jährigen wurde abgesagt. Nach Rücksprache mit seinen Verteidigern Ernst Schillhammer und Marcus Januschke hat er beschlossen, zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen vorerst nicht mehr Stellung zu beziehen.

Nachdem die Anwälte dies dem zuständigen Staatsanwalt avisiert hatten, wurde der Befragungstermin abberaumt. Wie Januschke gegenüber der APA erklärte, möchte sein Mandant die weiteren Ermittlungsergebnisse abwarten und sich allenfalls erst wieder äußern, wenn neue Erkenntnisse vorliegen.

Ausständig ist auch noch eine vollständige Liste der Gegenstände, die bei den Hausdurchsuchungen an den Adressen der drei Verdächtigen sichergestellten werden konnten. Neben den beiden Männern war auch die ältere Schwester des 34-Jährigen als mögliche Beteiligungstäterin festgenommen worden.

Haftprüfung am Dienstag

Über das Trio war am 6. April die U-Haft verhängt worden. Die 14-Tages-Frist, nach der über eine Haftverlängerung entschieden werden muss, läuft zu Ostern ab. Da bei Mordverdacht die U-Haft grundsätzlich obligatorisch ist, ist davon auszugehen, dass bei der Haftprüfung am kommenden Dienstag die Anhaltung um ein Monat verlängert wird.

Der 34-Jährige hat die beiden Morde gestanden, bei der Tat sollen illegale Dieselgeschäfte mit den beiden Opfern eine Rolle gespielt haben - mehr dazu in Handgranate: Verdächtiger geständig (wien.ORF.at; 14.4.2014).