Seisenbacher unter Missbrauchsverdacht

Doppelolympiasieger Peter Seisenbacher steht einem Bericht des Onlineportals Laola1.at zufolge unter dem Verdacht des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger. Er gab keine Stellungnahme ab, die Staatsanwaltschaft bestätigte Ermittlungen.

„Ja, gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren“, bestätigte Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, laut Laola1.at und APA. Seisenbacher soll sich an mehreren Mädchen, die er Anfang der 2000er Jahre in Wien betreute, vergangen haben. Gegenüber Laola1.at und der Austria Presse Agentur war Seisenbacher, mit den Vorwürfen konfrontiert, bis zum Abend zu keiner Stellungnahme bereit. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Bestürzt reagierte der Präsident des Österreichischen Judo-Verbandes (ÖJV), Hans Paul Kutschera, auf die Vorwürfe gegen Seisenbacher. Er hofft, dass sich diese als unrichtig herausstellen. Er sagte außerdem die volle Unterstützung des Verbandes bei der Aufklärung des Falles zu: „Ich bin bestürzt. Diese Nachricht hat Österreichs Judofamilie wie ein Blitz getroffen. Peter Seisenbacher ist für viele Menschen in Österreich ein Ausnahmesportler, der es in einer Weltsportart geschafft hat, zwei olympische Goldmedaillen zu gewinnen“, so Kutschera.

Peter Seisenbacher bei den olympischen Spielen in London 2012

APA/Helmut Fohringer

Peter Seisenbacher

Doppelolympiasieger im Judo

Seisenbacher ist der erfolgreichste österreichische Judoka, sowohl bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles als auch 1988 in Seoul holte er die Goldmedaille. Nach seiner aktiven Karriere war er unter anderem Generalsekretär der Österreichischen Sporthilfe.

Einer fünfjährigen Amtszeit als Wiener Landesverbandspräsident folgte 2010 ein Wechsel nach Georgien. Als Cheftrainer der Osteuropäer holte Seisenbacher 2012 dank Lascha Schawdatuaschwili Olympiagold in London. Von Oktober 2012 bis Ende 2013 war er als Nationalcoach Aserbaidschans tätig.

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