Stadt fixiert Trassen von U2 und U5

Wien bekommt neue U-Bahn-Trassen für die Linien U2 und U5 sowie zwei neue Straßenbahnstrecken. Das gaben die für öffentliche Verkehrsmittel zuständige Stadträtin Renate Brauner (SPÖ) und die grüne Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou bekannt.

In Kürze werden die Verhandlungen der Stadt mit dem Bund über die fünfte U-Bahn-Ausbaustufe beginnen. Darin enthalten sind eine Verlängerung der Linie U2 und der Bau der Linie U5. Ziel bei der Planung sei gewesen, stark frequentierte und teils überlastete Linien wie U3, U6, 13A und 43 zu entlasten sowie neue Stadtteile und Stadtentwicklungsgebiete zu erschließen, sagten die Stadträtinnen Brauner und Vassilakou. Die Kosten für den Ausbau von U-Bahn und Straßenbahn sollen insgesamt bis zu 2,4 Milliarden Euro ausmachen.

Erste Bauphase für U2 und U5 bis 2023

Zwei Bauphasen sind geplant, die erste soll 2018 beginnen: Dabei wird die U2 vom Rathaus weg über Neubaugasse (U3), Pilgramgasse (U4) und den Bacherplatz zur S-Bahn-Station Matzleinsdorfer Platz verlängert werden. Ebenfalls in die erste Bauphase fällt der Bau des ersten Teilstücks der U5 vom Rathaus zum Frankhplatz/Altes AKH. Ende 2023 sollen die beiden Neubaustrecken eröffnet werden. Der Gesamtpreis liegt laut Brauner bei rund einer Milliarde Euro.

Karte U-Bahn-Ausbau

Die Grünen

Ende 2023 soll die U5 bis zum Alten AKH fahren, die U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz, der Zeitplan für den Endausbau steht noch nicht

Zweite Bauphase für U2 und U5

In einer zweiten Bauphase soll die Linie U5 über den Arne-Carlsson-Park (Spitalgasse/Währinger Straße) und Michelbeuern-AKH (U6) zum Elterleinplatz verlängert werden. Dadurch sollen wichtige neue Umsteigeknoten entstehen, etwa mit einem der größten Straßenbahnknoten Wiens mit sieben Straßenbahnlinien (5, 33, 37, 38, 40, 41, 42) im Bereich Arne-Carlsson-Park, sowie das AKH mit einer weiteren Station und Hernals mit dem Elterleinplatz überhaupt an das U-Bahn-Netz angebunden werden.

Die U2 soll in dieser Phase vom Matzleinsdorfer Platz über die Gußriegelstraße bis zum Wienerberg verlängert werden. Mit ein Grund für diese Linienführung sei das Stadtentwicklungsgebiet Wienerberg gewesen. Die Kosten für diesen zweiten Bauabschnitt sollen ebenfalls etwa eine Milliarde Euro ausmachen. Dieses Konzept soll nun mit dem Bund verhandelt werden. Erst wenn der Bund zusagt, die Kosten zur Hälfte zu übernehmen, könne tatsächlich mit Planung und Bau begonnen werden.

Noch geklärt werden muss, welche Farbe die neue U5 bekommen wird. Wie schon bei der neuen Öffi-Stimme sollen dazu die Wiener befragt werden. Über eine Online-Abstimmung wird man sich für eine Linienfarbe entscheiden können.

Geplanter Ausbau öffentlicher Verkehr

APA/Rainer Waxmann

Auch Straßenbahnnetz wird erweitert

Gerade die letzten Verlängerungen von U2 und Linie 26 hätten gezeigt, wie wichtig neben starken U-Bahn-Wurzeln auch die Äste von Straßenbahn und Bus sind, damit ein „Öffi“-Netz attraktiv bleibt, so Brauner. „Deshalb wird im nächsten Jahrzehnt neben dem Ausbau von U2 und U5 auch ein Investitionspaket in das sechstgrößte Straßenbahnnetz der Welt und Angebotsverbesserungen bei der S-Bahn umgesetzt, damit die starke Position des öffentlichen Verkehrs in Wien sichergestellt bleibt“, so Brauner.

So soll 2018 die Linie O ins Nordbahnhofgelände geführt werden, um das Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof zu erschließen. 2019 soll die Linie D bis in die Gudrunstraße fahren. Geplant sind auch eine weitere Erschließung von Nord- und Nordwestbahnhof durch eine weitere Verlängerung der Linie O oder durch eine neue Linienkombination von 2 und 5.

Die Linie 67 soll über den Reumannplatz und über Monte Laa zur Siedlung Süd-Ost verlängert werden. Vorgesehen ist auch, die Linie 25 durch die Seestadt zur Station U2 Aspern-Nord zu verlängern. Auch eine Donaufeldtangente soll kommen und zwischen Fultonstraße und U1-Station Kagran das Donaufeld erschließen sowie die Bezirke Donaustadt und Floridsdorf verbinden. Insgesamt soll das Straßenbahnpaket laut Vassilakou etwa 350 bis 400 Mio. Euro kosten.

Wienerberg-Tangente vorerst für Busse

Ab 2017 soll ein Buskorridor für den 15A deutliche Verbesserungen für die Fahrgäste bringen. Bei entsprechender Stadtentwicklung soll die Bustrasse dann zur Straßenbahntrasse für die neue Linie 15 umgebaut werden. Schon vorher, nämlich mit Jahresbeginn 2015, soll die Buslinie 80A vom Praterstern über die U3 Schlachthausgasse direkt ins Media Quarter fahren.

Bis 2030 sollen rund zwei Millionen Menschen in Wien leben. „Wien braucht auch in Zukunft gute, schnelle und leistungsfähige öffentliche Verkehrsmittel. Das Öffi-Paket schafft neue Verbindungen, baut bestehende Linien aus und sorgt für Entlastung wichtiger Öffi-Linien“, sagte Vassilakou.

ÖVP: „Liliputbahn U5“

ÖVP-Landesparteiobmann Manfred Juraczka ersuchte „im Namen aller Wienerinnen und Wiener (...), von weiteren Ankündigungspressekonferenzen Abstand zu nehmen“. Besonders der Umstand, dass die U5 in der ersten Stufe als „Liliputbahn“ mit einem „Wurmfortsatz“ vom Rathaus zum Alten AKH geführt werde, könne nicht „der verkehrspolitischen Weisheit letzter Schluss sein“.

Stadträtin Brauner hatte im März bekanntgegeben, dass die U5 gebaut werden wird - mehr dazu in Wien bekommt eine U5. Neben dem Netzausbau planen die Wiener Linien auch die Verstärkung bereits bestehender Linien - mehr dazu in Größere Busse: Mehr Kapazität für 13A und in U6: Neue Garnituren, kürzere Intervalle.

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