Baderituale im künstlerischen Vergleich

Was bedeutet Toleranz zwischen den Kulturen? Unter dem Titel „Am Strand und im Wasser - Different ways to take a bath“ liefert die österreichische Malerin Bettina Patermo Antworten auf künstlerische Art.

„In Zeitschriften sehen wir immer nur schlanke Models, meine Models sind eben ganz normale Menschen am Strand“, sagt Bettina Patermo im Gespräch mit wien.ORF.at auf die Frage, was so besonders an ihrer Ausstellung sei. Auf den Bildern sind Menschen mehrerer Kulturen zu sehen, die auf verschiedene Weise ihr Bad am Meer nehmen.

Fotoshow: „Am Strand und im Wasser - Different ways to take a bath - From Caorle to Sri Lanka“

Inspiriert wurde Patermo durch Reisen in den letzten zehn Jahren in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Sri Lanka, Thailand und Indien. Dort beobachtete sie mehrfach, in welch toleranter und vor allem völlig selbstverständlicher Weise ein Nebeneinander von Menschen unterschiedlichster Kultur- und Glaubensgemeinschaften funktioniert.

„Man spürt das Wasser am Körper nicht“

Patermo fotografiert die Menschen meistens am Strand ab und erstellt erste Skizzen, dann malt sie sie in Ruhe nach. „Oft spreche ich die Leute auch an und lerne sie kennen. Egal ob dick oder dünn, jung oder alt, ob mit oder ohne Burka, ob im Ganzkörperanzug oder Bikinioutfit - an Stränden habe ich ein völlig wertfreies und respektvolles Miteinander beim Freizeitvergnügen erlebt“, so die Malerin.

Die Idee dazu hatte Patermo vor zehn Jahren, als sie muslimische Länder bereiste und sah, dass Frauen mit ihrem kompletten Gewand ins Wasser gingen. Das habe sie dann aus Neugier sogar selbst einmal ausprobiert: „Obwohl ich diese Sitten respektiere, tun mir die Frauen leid, es ist ein eigenartiges Gefühl, denn man spürt das Wasser am Körper nicht“. Die Ausstellung läuft vom 22. August bis 14. September 2014 im Künstlerhaus beim Karlsplatz. Es sind rund 15 Werke zu sehen.

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