Kusej sagt Burgtheater ab

Martin Kusej hat heute erklärt, für die Neubesetzung der Burgtheater-Direktion „definitiv nicht zur Verfügung“ zu stehen. Er verwies auf komplexe Herausforderungen am Residenztheater München, wo Kusej bis 2016 unter Vertrag ist.

Mit der vom Residenztheater am Samstag abgegebenen Presseerklärung soll die erneut aufgeflammte Diskussion „nachhaltig beendet“ und „rein spekulativem Journalismus, der von einzelnen Medien intensiv betrieben wird“, die Grundlage entzogen werden.

Vor wenigen Tagen hatte die Zeitschrift „News“ gemeldet, die zuständige Findungskommission habe mit sechs Kandidaten Gespräche geführt: Martin Kusej, Michael Thalheimer, Ulrich Khuon, Frank Baumbauer, Wilfried Schulz und Interimsdirektorin Karin Bergmann. Aus diesem Kreis solle umgehend ein Dreiervorschlag an Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) herangetragen werden.

Vertrag in München bis 2016

„Die Herausforderungen an mich als Intendant am Residenztheater in München sind komplex, die Aufgaben noch lange nicht abgeschlossen, und ich kann mir gut vorstellen, diesen Weg gemeinsam mit dem Ensemble fortzusetzen“, lässt Kusej, dessen Münchener Vertrag vorläufig bis 2016 läuft, nun wissen. „Der Findungskommission in Wien wünsche ich eine weise und gute Entscheidung und dem Burgtheater mit seinen Mitarbeitern, in großer Verbundenheit, nur das Beste!“

Der Kärntner Regisseur und Intendant des Münchner Residenztheaters arbeitet gerade an seiner neuen Inszenierung „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“, die am 18. September zur Spielzeiteröffnung am Residenztheater Premiere hat. Es spielen Bibiana Beglau, Norman Hacker, Johannes Zirner und Nora Buzalka.

Ermittlungen wegen Untreueverdachts

Gegen den früheren Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann und die ehemalige Geschäftsführerin Silvia Stantejsky ermittelt die Korruptionsstaatsanwaltschaft unter anderem wegen des Verdachts der Untreue, Bilanzfälschung und Abgabenhinterziehung. Auch gegen die Burgtheater GmbH wird ermittelt, der Verdacht lautet auf grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen, Bilanzfälschung und finanzstrafrechtliche Vorwürfe - mehr dazu in Burg: Korruptionsstaatsanwalt ermittelt (wien.ORF.at; 9.9.2014).

Hartmann hatte vor kurzem die Vorwürfe gegen ihn erneut zurückgewiesen. Er habe alles darangesetzt, Transparenz in das Unternehmen zu bringen; im Theater sei schon seit langem Schuldenverschleierung betrieben worden - mehr dazu in Hartmann: Schulden schon länger verschleiert (wien.ORF.at; 8.9.2014).

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