Tausende bei „Marsch für Jesus“

Erstmals seit 2006 hat am Samstag in Wien wieder ein „Marsch für Jesus“ stattgefunden. Tausende Teilnehmer waren gekommen, um auch auf die Verfolgung von Christen im Nahen Osten aufmerksam machen. Mitaufgerufen zu dem Marsch hatte Fußballer David Alaba.

Einige Teilnehmer trugen „I love Jesus“-T-Shirts, andere hatten Transparente mit der Aufschrift „Gottes Sohn“ oder „Jesus ist cool“ bei sich. „Wir feiern heute Jesus und wir beten für die Christen, die verfolgt sind“, meinte eine Teilnehmerin. Andere wiederum zogen singend durch die Straßen.

Auch neuer Antisemitismus, die Dschihadisten des selbsternannten Kalifats und die Terrorgruppe „Islamischer Staat" im Irak und Syrien waren bei dem Marsch Thema. „Ich fürchte, dass Christen aus ihren ursprünglichen Gebiet vertrieben werden und noch mehr von ihnen getötet werden“, sagte eine Teilnehmerin. Aber es ging auch darum Brücken zu bauen. „Muslime und Christen sind Brüder, die gemeinsam in der Welt Frieden schaffen sollen“, sagte ein muslimische Touristin aus Algerien, die ebenfalls am Stephansplatz anwesend war.

David Alaba nicht dabei

Die Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen starteten um 13.00 Uhr am Stephansplatz, wanderten durch die Rotenturmstraße und rund um den Ring und feierten zum Abschluss wieder vor dem Dom. Organisiert wurde der Marsch von der Plattform „Christen in Wien“.

TV-Hinweis:
Wien heute war mit der Kamera dabei und hat mit Teilnehmern gesprochen. Den Beitrag sehen Sie um 19.00 Uhr in ORF2 und danach in der TVthek.

Die Veranstalter konnten auf prominente Unterstützer verweisen. Wiens römisch-katholischer Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn war beim Marsch nur per Videobotschaft dabei. Auch der evangelische Bischof Michael Bünker rief ebenso zur Teilnahme auf, wie Fußballer David Alaba. Letzterer war allerdings nicht persönlich beim Marsch dabei. An dem Marsch haben laut Veranstaltern rund 12.000 Christen teilgenommen. Die Polizei sprach von 5.000 Teilnehmern.

Die Idee zu dem ökumenisch ausgerichteten Großereignis kommt aus London, wo seit 1987 Entsprechendes veranstaltet wird. Im Jahr 2000 gab es dann einen „Global March for Jesus“ mit 60 Mio. Teilnehmern in 200 Städten. In Wien knüpft man aber auch an die Tradition des „Rosenkranz-Sühnekreuzzugs um den Frieden in der Welt“ an, bei dem in den 1950er-Jahren Prozessionen um die Wiener Ringstraße mit zehntausenden Teilnehmern stattfanden.

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