Monet: Wegbereiter der Moderne

Erstmals stehen Werke von Claude Monet österreichischen Impressionisten gegenüber: Mit „Im Lichte Monets“ widmet das Belvedere bis 8. Februar 2015 dem französischen Maler eine europaweit einzigartige Ausstellung.

„Claude Monet war ein Ausnahmekünstler, der eine ganze Epoche geprägt hat. Durch seine herausragende Stellung - er wurde bereits zu Lebzeiten zur Legende - ist er für eine Vielzahl von Künstlern weltweit zu einer immer neuen Quelle der Inspiration geworden. Dies gilt auch für die österreichische Kunst“, erklärt Agnes Husslein-Arco, Direktorin des Belvedere.

Klimt, Boeckl und Weiler beziehen sich auf Monet

In einer europaweit einzigartigen Zusammenschau zeigt die Ausstellung „Im Lichte Monets“ von 24. Oktober 2014 bis 8. Februar 2015 in der Orangerie des Unteren Belvederes Ikonen des Impressionismus. Gleichzeitig wird deren Einflussnahme auf die heimische Kunst beleuchtet. Dank Leihgaben aus der ganzen Welt sind rund 30 Hauptwerke Monets vertreten, die bisher zum Teil noch nie in Österreich zu sehen waren. 18 Jahre nach der legendären Monet-Ausstellung 1996 stellt ihn das Belvedere erneut in den Mittelpunkt einer Sonderschau.

Der Fokus der Ausstellung liegt auf Monet als Inspirationsquelle für zeitgenössische Künstler, die sich an seiner Motivik und seiner Pinselführung orientierten. Ausgewählte Werke des Wegbereiters der Moderne treten in der Ausstellung in Dialog mit einer Reihe österreichischer Künstler. Darunter sind Gustav Klimt, Herbert Boeckl, Jakob Schindler, Max Weiler oder Olga Wisinger-Florian. Sie nahmen in ihren eigenen Arbeiten Bezug auf die Werke Monetes, die sie auf direkte oder indirekte Weise kennengelernt hatten.

Serienbilder im Fokus

Der Einfluss des französischen Malers auf die österreischischen Kunstschaffenden kann auf vielfältige Weise nachvollzogen werden: Von der Übernahme der stilistischen Handschrift und dem Interesse für bestimmte Motive bis zur Ausrichtung der Bildkomposition. Vor allem dem Gedanken der Serie wird Aufmerksamkeit geschenkt. Den Höhepunkt der Ausstellung bilden zwei Variationen von Monets Seerosen. Es ist ein Thema, das den Maler fast 30 Jahre lang beschäftigte. Daneben werden fünf Versionen der Waterloo Bridge zu sehen sein.

Besucher der Ausstellung betrachten die Bilder

APA/ALINA PARIGGER

Das Erzberg-Serienbild von Herbert Boeckl in der Ausstellung „Im Lichte Monets“

Im Vergleich mit Max Weilers vier Gemälden der Vier Wände und Herbert Boeckls Erzberg in vierfacher Ausführung wird deutlich, wie wegweisend Monet für andere Künstler war und noch ist. „Monets bewusste Beschränkung auf das reine Sehen - denn Natureindrücke sind oft nur noch Ausgangspunkte für zunehmend freie formale Kompositionen - seine Konzentration auf den reinen Farbwert und sein impulsiver Pinselduktus waren wichtige Voraussetzungen für die Enstehung der abstrakten, gegenstandsfreien Kunst“, erklärt der Kurator Stephan Koja.

Bilder der Jahrhundertwende vereinen

Schon im 19. und 20. Jahrhundert waren Monets im Künstlerhaus, der Secession und der Galerie Miethke zu sehen. Die spekatakulärste Großausstellung damals nannte sich „Die Entwicklung des Impressionismus in Malerei und Plastik“ und zeigte 1903 in der Wiener Secession den Weg in die Moderne. Die Schau des Belvedere, die mit der Orangerie als Ausstellungsort auch einen starken architektonischen Rahmen erhält, hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele Bilder Monets, die im Wien der Jahrundertwende zu sehen waren, wiederzuvereinen.

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