Big Brother Awards für Autonotruf eCall und ELGA

Der Autonotruf e-Call hat heuer bei der Vergabe der Big Brother Awards, die Samstagabend in Wien erfolgte, einen der Preise gewonnen. Preisträger in der Kategorie „Lebenslanges Ärgernis“: die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA).

Das automatische Notrufsystem e-Call, das künftig dem Willen der EU-Staaten nach in allen Neuwagen landen soll, siegte in der Kategorie „Politik“. „Noch bevor das erste Gerät montiert wird, entwickeln behördliche Überwacher und die Glücksritter des digitalen Zeitalters mit feuchten Augen Zusatznutzen für diese ungeahnte Datenquelle digitaler Überwachung“, heißt es zum Autonotruf. ELGA bekam eine Auszeichnung, „weil das Gesundheitsthema die Big Brother Awards seit ihrem Bestehen begleitet und es immer wieder Nominierungen gibt.“

Facebook nahm in der Negativliste die Top-Position im Bereich „Globaler Datenhunger“ ein, nachdem das soziale Netzwerk für eine Studie die Auswahl der Einträge von einigen Hunderttausend Nutzern im Nachrichtenstrom manipuliert hatte, um zu erforschen, wie sich positive und negative Emotionen in Netzwerken ausbreiten.

Preis für die Bildungsministerin

Mit einem Preis im Bereich „Behörden und Verwaltung“ wurde Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) bedacht, nachdem vom BIFIE bei den verpflichtenden Standardüberprüfungen in den Volksschulen Kindern Fragen wie „Wenn deine Mutter derzeit nicht berufstätig ist, gib bitte an, welchen Beruf sie zuletzt ausgeübt hat“ gestellt wurden.

„Wenn nun in Mathematik-Standardtests für die Vierte Klasse nach der Anzahl der Bücher zu Hause gefragt wird, so erscheint das Zusammenzählen von Büchern wohl kaum geeignet, den Bildungsstand am Ende der Volksschule zu dokumentieren“, hieß es in der Begründung.

Preisträger in der Kategorie „Kommunikation und Marketing“ wurde LG Electronics. Während bei „Business und Finanzen“ die Universität Salzburg wegen einer Kooperation mit Google als Sieger hervorging.

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