Hauptbahnhof für Fernverkehr geöffnet

Der Fernverkehr aus dem Süden, Osten und Norden sowie einem Teil aus dem Westen wird ab Sonntag über den neuen Hauptbahnhof führen. Tickets werden rund 1,1 Prozent teurer, abgeschlossen ist die Umstellung dann in einem Jahr.

Ab Sonntag und mit dem Fahrplanwechsel der ÖBB sind auch die Gleise drei bis acht am neuen Wiener Hauptbahnhof geöffnet. Alle Fernverkehrszüge von und Richtung Süden (Steiermark, Kärnten, Italien, Slowenien), Osten (Budapest) und Norden (Brünn, Prag, Warschau) halten zusätzlich zu Wien-Meidling nun auch am Hauptbahnhof. Dieser ist zugleich auch der neue Start- und Zielbahnhof für alle Nacht- und Autoreisezüge.

Tickets rund 1,1 Prozent teurer

Schwieriger wird die Umstellungsphase auf der Weststrecke: Weiter von und zum Westbahnhof fahren die Railjets und InterCity-Züge. Auch die Züge der mehrheitlich privaten Westbahn bleiben am Westbahnhof stehen. Nicht mehr dorthin fahren künftig die ICE-Züge von und nach Deutschland, sie führen direkt zum Hauptbahnhof und von dort weiter zum Flughafen Wien.

Eröffnung Hauptbahnhof

APA/Roland Schlager

Die durchschnittliche Preisanpassung der ÖBB beträgt 1,1 Prozent. Verbundtickets, Preise für die SparSchiene und die Vorteilscard bleiben unverändert. Nach Angaben der Bahn bedeuten die neuen Tarife eine Preissenkung oder gleichbleibende Preise für 40 Prozent der ÖBB-Kunden.

Die ursprünglich kolportierte Preissenkung für Fahrten mit der S7 von Wien-Mitte zum Flughafen stimmt so nicht. Der Preis bleibt unverändert bei 4,40 Euro (für zwei Zonen). Jahreskarten-Besitzer für die Kernzone 100 zahlen wie bisher 2,20. Nur die Tarife für Online-Tickets und Vorteilscard-Tickets sinken und kosten künftig 2,40 Euro bzw. 1,20 Euro, sagt ÖBB-Pressesprecher Michael Braun.

Westbahnhof ab 2015 endgültig abgelöst

Für alle Landeshauptstädte mit mehr als 50.000 Einwohnern gibt es ab Sonntag eine einheitliche Stadtverkehrsregelung. So gelten in Wien, St. Pölten, Linz, Salzburg, Innsbruck, Graz und Klagenfurt alle ÖBB-Bahnhöfe künftig als ein jeweiliger Stadtverkehrsbahnhof. Es spielt dann für die Ticketpreise keine Rolle mehr, von welchem Bahnhof man abfährt oder ankommt.

Beim Fahrplanwechsel im Dezember 2015 wird dann der gesamte ÖBB-Fernverkehr über den Hauptbahnhof geleitet, mehr als 1.100 Züge pro Tag. Am Westbahnhof bleiben nur mehr die ÖBB-Regionalzüge und die Schnellbahn stehen. Die Westbahn hat noch nichts bekannt gegeben.

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