AUA: Weniger Flüge 2014

Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) hat 2014 um sechs Prozent weniger Flüge durchgeführt. Die Zahl der Starts betrug 2014 knapp 127.000, geht aus den am Montag veröffentlichten Verkehrszahlen hervor. Auch die Passagierzahlen waren rückläufig.

In Summe stiegen an die 11,2 Millionen Fluggäste in die AUA-Maschinen, ein Minus von 1,1 Prozent gegenüber 2013. Zum Jahresende ging es bei den Passagieren nochmals deutlich nach unten. Bei den Fluggastzahlen für Dezember stand ein Minus von 7,6 Prozent, darüber hinaus wurden im letzten Monat des Jahres um 8,8 Prozent weniger Flüge durchgeführt. Die Anzahl der Flugbewegung steht derzeit unter besonderer Beobachtung, da von den Starts und Landungen auch die Notwendigkeit einer dritten Piste am Flughafen Wien abgeleitet wird.

Ticketpreise der AUA bereits günstiger

Die Tankrechnung der AUA ist durch den Ölpreisverfall nach eigenen Angaben „spürbar billiger geworden“, so Sprecher Peter Thier. Allerdings nicht so viel billiger, wie für Autofahrer an der Zapfsäule. „Das liegt daran, dass wir uns gegen Preisschwankungen absichern“, sagte Thier. Für die Kunden sei das Fliegen mit der AUA aber 2014 bereits billiger geworden.

Europaflüge sind demnach 2014 im Schnitt um etwa drei Prozent günstiger, bei USA- und Asienflügen sind die durchschnittlichen Ticketpreise im Jahresvergleich um fünf Prozent gefallen, rechnete der AUA-Sprecher vor. Am günstigsten fliegt noch immer der, der beim Datum flexibel ist, ultragünstige Lockangeboten sind aber seltener geworden.

„Wir glauben aber nicht, dass Tickets noch billiger werden, weil wir auch Gegenläufer zum gesunkenen Ölpreis sehen.“ Der niedrige Ölpreis komme in Europa nicht so stark an, weil der US-Dollar - die Währung in der Öl abgerechnet wird - gegenüber dem Euro zulegt hat. Durch die Krisenherde in Nahost und der Ukraine sei auch die allgemeine Nachfrage nach Flügen gesunken.

Auslastung in etwa stabil

Aufgrund der Expansion auf den Langstreckenflügen nach Nordamerika hat die AUA im Gesamtjahr 2014 trotz weniger Flüge mehr Sitzkilometer angeboten, die Auslastung blieb mit 78,9 Prozent auf Jahressicht in etwa stabil. Das Passagierminus hängt in erster Linie mit den Krisen im Nahen Osten und in der Ukraine zusammen. Die AUA hat zahlreiche Routen gekürzt oder vorübergehend eingestellt. „Die Krisenregionen haben die Nachfrage sehr belastet,“ so Vertriebsvorstand Andreas Otto.

Die Destinationen Kharkov und Dnjepropetrovsk in der Ukraine waren im Sommer 2014 für knapp fünf Wochen komplett gestrichen und wurden danach nur reduziert wieder aufgenommen. Auch das Flugprogramm nach Russland wurde wegen der schwachen Nachfrage ausgedünnt.

Im Nahen Osten musste Erbil im Irak aufgrund der Sicherheitslage im August größtenteils vorübergehend eingestellt werden. Bagdad kann seit dem 30. Jänner 2014 und Tripolis in Libyen seit dem 21. März 2014 aus Sicherheitsgründen nicht mehr angeflogen werden, erklärte die AUA am Montag in ihrer Aussendung.

Lufthansa weiter Europas größter Luftverkehrskonzern

Nichtsdestotrotz konnte der AUA-Mutterkonzern Lufthansa 2014 mit 106 Millionen Passagieren einen erneuten Rekord vermelden. Die Passagierzahl hat sich bei um 2,6 Prozent weniger Flügen um 1,3 Prozent gesteigert. Damit ist der Lufthansa-Konzern weiter Europas größter Luftverkehrskonzern vor Ryanair und Air France/KLM.

Die Lufthansa erwartet für 2015 deutlich niedrigere Treibstoffkosten. Der Konzern rechne 2015 nach Absicherungsgeschäften gegen Ölpreisschwankungen (Hedging) mit Treibstoffkosten von 5,8 (Vorjahr: 6,7) Mrd. Euro, teilte Lufthansa am Montag in einer Präsentation mit. „Hedging“ bedeutet, dass die Airlines von steigenden Ölpreisen weniger stark betroffen sind, bei sinkenden Ölpreisen aber auch weniger stark profitieren.

Den Hedging-Grad wolle die größte deutsche Fluggesellschaft auf 73 (2014: 79) Prozent senken. Für das laufende Jahr rechnet Lufthansa mit einem operativen Ergebnis, das „signifikant“ über dem Vorjahreswert liegen dürfte. Hauptantrieb dafür dürften die niedrigeren Treibstoffkosten infolge des stark gefallenen Ölpreises sein.

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