Sanierung der Praterbrücke startet

200.000 Fahrzeuge täglich: Die Praterbrücke ist die meistbefahrene Brücke Österreichs. Heute startet die Sanierung. Für die Autofahrer bedeutet das engere Fahrspuren und ein 60-km/h-Tempolimit. Die Kosten: 47 Millionen Euro.

Die Arbeiten finden heuer auf der Richtungsfahrbahn Süden statt. Dort müssen die Autofahrer mit engeren und im Laufe des Jahres mehrfach verlegten Spuren rechnen. Dafür sollen untertags alle Spuren befahrbar bleiben, nur in der Nacht und am Wochenende werden einzelne gesperrt. Der Materialtransport ist nur in der Nacht geplant, sagt der Bauverantwortliche Thomas Pils: „Wir sanieren die Stahlkonstruktion der Praterbrücke. Wir erneuern auch den Belag, die Leitschienen und die Beleuchtung.“

Tempolimit und engere Spuren

Am Freitag ab 22.00 Uhr wird die Baustelle eingerichtet. Am Wochenende wird jeweils nachts gearbeitet, ab Montag geht es dann richtig los. „Natürlich wird es für die neuen Verkehrsführungen vor allem einen gewissen Gewöhnungseffekt brauchen“, betonte Pils. Auf der Praterbrücke sowie am Knoten Prater wird auch das Tempolimit auf 60 km/h herabgesetzt. Dennoch rechne man nicht mit „wesentlichen Verzögerungen“, sagt Pils. Bis 2017 soll die Praterbrücke fertig sein, insgesamt 47 Millionen Euro wird sie kosten, ursprünglich waren 33 Millionen Euro veranschlagt.

Im Vorfeld der Bauarbeiten war in der Konstruktion der Brücke Asbest gefunden worden, das für höhere Kosten und eine Bauverzögerung sorgte. Um den asbesthaltigen Schutzanstrich entfernen zu können, war ein enormer Aufwand notwendig. Es mussten eigene, abgeschottete Bereich geschaffen werden, die nur durch Schleusen zugänglich sind, damit keine Asbestpartikel in die Umwelt gelangen. Erst wenn alles asbestfreit ist, kann mit den Stahlbauarbeiten, etwa der Verstärkung von Schweißnähten oder dem Tauschen von Schrauben begonnen werden, sagt der Projektleiter Peter Fliegenschnee.

Ausschreibungsstopp im Vorjahr

Anfang September des Vorjahres wurde überraschend die Ausschreibung für die Sanierung gestoppt. Die Angebote der Baufirmen waren der ASFINAG zu hoch. Im November einigte man sich dann mit der Bauwirtschaft. Dann wurde mit den Vorarbeiten begonnen - mehr dazu in Tangente: Vier Großbaustellen gleichzeitig und in Sanierung der Praterbrücke gestoppt.

Die Praterbrücke wurde in den späten 1960er Jahren gebaut und 1970 eröffnet. Die Brücke war damals einer weit geringeren Verkehrsbelastung als heute ausgesetzt. Heute ist sie mit 200.000 Fahrzeugen täglich eine der am stärksten befahrenen Brücken Europas.

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