KAV: Ärzteverhandlungen ohne Ergebnis

Zuletzt war von Annäherung die Rede, die Verhandlungen zwischen KAV-Ärzten und Stadt am Freitagabend haben aber offenbar wieder einen Rückschritt gebracht. Die Ärztekammer legte neue Forderungen auf den Tisch. Am Montag wird demonstriert.

In der Sitzung zur künftigen Arbeitszeitregelung im Krankenanstaltenverbund (KAV) wurden keine Fortschritte erzielt. „Die Gespräche waren diesmal weniger konstruktiv“, teilte eine Sprecherin von Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) nach dem Treffen mit der Ärztekammer mit.

„Gemeinsamer Nenner“ nicht in Sicht

„Ein gemeinsamer Nenner ist derzeit nicht in Sicht“, hieß es. Die Kammer hat laut Rathaus bei der mehrstündigen Unterredung neue Punkte als Forderungen ins Spiel gebracht. Nun soll es kommende Woche einen neuen Termin geben. Ein Zeitpunkt sei noch nicht fixiert worden, hieß es.

Auch in der Ärztekammer hielt sich die Euphorie nach der Zusammenkunft in Grenzen: Es sei „weiter keine Annäherung in Sicht“. Die Verhandlungen würden „sehr zäh“ laufen, berichtete ein Sprecher. Der neuerliche Dialog in Sachen KAV war vom Rathaus in die Wege geleitet worden, nachdem die Ärzte in den städtischen Spitälern bei einer Befragung ein bereits ausverhandeltes Paket mit großer Mehrheit abgelehnt hatten. Bekrittelt wurde unter anderem die geplante Reduktion von Dienstposten.

Ärzte demonstrieren am Montag

Am Montag wollen die Mediziner mittels Demonstration auf die Situation der Spitalsärzte aufmerksam machen. Noch nie sei das Gesundheitssystem „in so großer Gefahr gewesen wie jetzt“, hieß es in einer Aussendung der Ärzte. Der Zug startet um 16.30 Uhr in der Spitalgasse (Treffpunkt: 16.00 Uhr) beim Eingang zur Med-Uni. Einen Spaziergang über den Ring wird es entgegen ursprünglichen Plänen nicht geben. Aufgrund eines Staatsbesuches musste die Route geändert werden.

Die Demo führt nun über die Alser Straße und die Landesgerichtsstraße bis zum Maria-Theresien-Platz. Dort soll ab 18.00 Uhr die Abschlusskundgebung stattfinden. Geplant ist unter anderem ein Auftritt von Kammerpräsident Szekeres - der zuletzt auch herbe Kritik für seine Zustimmung zum ausverhandelten Paket einstecken musste. Auch Vertreter verschiedener Ärztegruppen werden das Wort ergreifen, hieß es in der Ankündigung.

Am Maria-Theresien-Platz wird auch ein „Vorsorgedorf“ errichtet. Besucher haben dort die Möglichkeit, sich bei verschiedenen Stationen beraten zu lassen oder auch eine Blutdruckmessung durchzuführen. Das solle verdeutlichen, dass all diese Tätigkeiten unter den derzeitigen Bedingungen „schon bald nicht mehr in der gewohnten Qualität möglich sein werden“.

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