Bilder „aus kaiserlichem Nachlass“ kehren heim

Neun Porträtbilder aus dem Privateigentum von Kaiser Franz Joseph I. werden vor der Rückkehr an ihre Originalstandorte in einer Sonderausstellung in der Hofburg und im Schloss Schönbrunn präsentiert.

Viele tragen noch immer den Vermerk „Privat Eigenthum Seiner Majestät“: Fast 100 Jahre nach dem Tod von Kaiser Franz Joseph I. 1916 kehren neun Bilder aus seinem Nachlass in die Wiener Hofburg und ins Schloss Schönbrunn zurück. Bei einer Auktion in München im September 2014 ersteigert und seither restauriert, werden sie ab Freitag im Rahmen einer Sonderausstellung in der Hofburg präsentiert.

Sechs Gemälde, zwei Aquarelle und eine Fotografie hat die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. im Gesamtwert von 158.115 Euro beim Auktionshaus Neumeister ersteigert. Damit sei „ein wirklich großer Wurf gelungen“, wird Geschäftsführer Franz Sattlecker in den Unterlagen zur heutigen Pressekonferenz zitiert, setzte man sich doch „engagiert für die Erhaltung des kulturellen Erbes des kaiserlichen Österreichs ein.“

Bevor die Bilder an ihre Originalstandorte in der Hofburg und in Schönbrunn zurückkehren und „diesen historischen Orten wieder ein Stück mehr Authentizität" verleihen, so Sattlecker, sind sie von Freitag an bis 15. November unter dem Titel "... aus kaiserlichem Nachlass“ im Audienzwartesaal der Kaiserappartements der Wiener Hofburg aus der Nähe zu betrachten.

In Bildern steckt „viel Intimität“

So zeigt ein 1857 datiertes Aquarell die kleine Erzherzogin Sophie von Österreich am Totenbett, ein Reiterbildnis in Öl den Kronprinzen Rudolf und die Fotografie den Kaiser höchstpersönlich in der Galauniform eines k.u.k.-Feldmarschalls in ungarischer Adjustierung, aufgenommen um 1869 von Emil Rabending. Ebenfalls in der Ausstellung vertreten sind Kaiserin Elisabeth, Erzherzogin Sophie Friederike Prinzessin von Bayern und Erzherzogin Hedwig von Österreich-Toskana.

Veranstaltungshinweis:

Sonderausstellung, 25. April bis 15. November im Audienzwartesaal der Kaiserappartements der Wiener Hofburg, 01/533 75 70

Weil die Porträtbilder aus dem kaiserlichen Privateigentum stammen, stecken in ihnen „auch so viel Intimität und berührende Geschichten, die für die Wissenschaft von enormer Bedeutung sind“, erläutert Michael Wohlfart, Kurator der Kaiserappartements. „Dank der Inventarlisten des privaten Eigentums aus den Jahren 1886 und 1916 wissen wir, dass sieben dieser neun Bilder im Besitz des Kaisers und in der Wiener Hofburg oder in Schloß Schönbrunn waren.“ Die anderen beiden Bilder seien zumindest vom Kaiser in Auftrag gegeben worden, so Wohlfart, der regelmäßig Sonderführungen durch die Ausstellung geben wird.

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