Public Viewing in Pratersauna: „Bravo Gery!“

Bei der sechsten und letzten „Eurovision Night“ in der Pratersauna ist es am Samstag ganz still geworden, als Gery Keszler von seiner HIV-Infektion berichtete. Die Zuschauer beim Life-Ball-Public-Viewing zollten Keszler großen Respekt für diesen Schritt.

Es war bereits die sechste Partynacht in Folge. Doch von Erschöpfung war bei den Song-Contest-Fans noch lange keine Spur. „Für Dienstag haben wir Karten in der Stadthalle“, sagt ein Fan. Am Samstagabend stand für ihn sowie für viele andere vorübergehend allerdings der Life Ball im Vordergrund. „Wir wollten den Life Ball eigentlich zuhause feiern, aber da hätten wir nicht alle in meine Wohnung gepasst.“ Gemeinsam mit seinen Freunden war er einer der ersten Gäste, der sich im Garten der Pratersauna einen Platz für die „Eurovision Life Ball Night“ sicherte.

„Das erleben wir die nächsten 50 Jahre nicht mehr“

Pünktlich um 20.15 Uhr begann die Übertragung des Life Balls. Während die ersten Stars über den roten Teppich stolzierten, trudelten auch in der Pratersauna nach und nach die Gäste ein. Erste „Conchita“-Rufe ertönten aus dem Publikum, als Conchita Wurst anmoderiert wurde. Während sie ihren Hit „You are unstoppable“ zum Besten gab, wurden Smartphones gezückt und im Garten der Pratersauna in die Luft gehalten, um ihren Auftritt mitzufilmen. „Es ist so toll, dass der Song Contest heuer bei uns stattfindet. Das erleben wir die nächsten 50 Jahre nicht mehr“, sagt ein weiterer Fan in der ersten Reihe.

Während der bewegenden Ansprache von Organisator Gery Keszler wurde es sogar an der Bar kurzzeitig ganz still. „Egal, was man ist, herzlich willkommen beim Life Ball“, sagt Keszler mit Tränen in den Augen. Danach sollte er mit einem Outing überraschen. Der Ballorganisator gab bekannt, dass er sich selbst mit HIV infiziert habe - mehr dazu in Life Ball: Gery Keszler überraschte mit Outing. Die Zuschauer zollten Keszler großen Respekt für diesen Schritt. „Bravo Gery!“-Rufe waren zu hören.

„Es ist die coolste Zeit meines Lebens“

Lauter wurde es in den Reihen der Pratersaunabesucher beim Auftritt von Oscarpreisträger Sean Penn. Pfiffe und Zurufe erntete auch Dagmar Koller während sie bei der Fashionshow mitlief.

Aber nicht nur die Fans, sondern auch die Volunteers scheinen unermüdlich zu sein. „Es ist die coolste Zeit meines Lebens“, sagt einer der Volunteers, der Samstagabend im Dienst war. Dieses Mal war er für den Einlass und die Tickets zuständig. Seine Pausen nutzte er, um auch einen Blick auf den Screen zu werfen und Bilder vom Life Ball zu sehen.

Überraschungs-DJs am Song-Contest-Floor

Einen fließenden Wechsel vom Life Ball zum Song Contest schafften im Anschluss an die Übertragung die zwei Überraschung-DJs aus Schweden. Am eigenen Song-Contest-Dancefloor im Glashaus legen Ronny Larsson und Ken Olausson Eurovision-Hits auf. Unterstützt wurden sie dabei von ihren Landsleuten: Schwedische Delegationsmitglieder tanzten zu den Beats in der ersten Reihe.

Auch ein deutscher Journalist zeigte sich begeistert: „Wir fühlen uns alle so wohl hier. Der Song Contest ist wirklich ein toller Event, der gut durchorganisiert ist“. Am Nebenfloor startete zeitgleich der FM4 Club. Die DJs Beware, Sebastian Schlachter und das Kollektiv E-nix standen hier bis in die frühen Morgenstunden am Programm.

Die „Eurovision Life Ball Night“ war die letzte Veranstaltung der „Eurovision Nights“-Reihe. Von 11. bis 16. Mai konnten sich Song-Contest-Fans, Delegationen und Akkreditierte aus dem In- und Ausland feierlich in jeweils einem anderen Hot Spot der Wiener Club- und Lokalszene auf das große Musikereignis einstimmen - mehr dazu in „Eurovision Nights“: Partyauftakt im MQ. In der Pratersauna geht es am Dienstag mit Public Viewing weiter, wenn das erste Semifinale des Song Contest übertragen wird.

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