Junge Flüchtlinge lernen Informatik

An der Technischen Universität Wien (TU) lernen bis Ende August junge Flüchtlinge Grundkenntnisse der Informatik. Studenten und Professoren der TU wollen ein Zeichen setzen und die Jugendlichen „willkommen heißen“.

Lehrende und Studierende der Fakultät für Informatik der TU Wien haben die Workshops unter dem Titel „WelcomeTUcode“ gemeinsam entwickelt. Die zweiwöchigen Workshops sollen den jugendlichen Asylwerbern Grundlagen der Informatik näher bringen. Dabei machen die Teilnehmer auch erste Schritte in der Entwicklung einfacher Anwendungen und Spiele. Bei den Workshops bis Ende August nehmen rund 50 Jugendliche teil, sie stammen vor allem aus Syrien, Afghanistan und Somalia.

TU-Studenten unterrichten Flüchtlinge

Junge Asylwerber „willkommen heißen“

„Uns ist es wichtig, mit dieser Initiative ein Zeichen zu setzen und die Jugendlichen in Österreich willkommen heißen“, begründete Hannes Werthner, Professor an der TU. „Wir könnten mehr tun, andere könnten mehr tun, wir alle könnten als Gesellschaft mehr tun. In unserer Gesellschaft leben wir großteils im Überfluß und ich glaube es ist Zeit, zu teilen und dass die Gesellschaft diese Menschen integriert und versucht mit ihnen zu leben“, so Werthner gegenüber „Wien heute“.

„Wir wollen einen Kontrapunkt setzen. Wir wollen sagen: Die Leute sind hier willkommen. Wir haben in Österreich das Glück, dass es sicher ist. Wir wissen, wenn wir arbeitslos sind kriegen wir Geld, damit wir uns Essen leisten können. Wir wissen, dass wir ein Dach über dem Kopf haben“, so Kathrin Conrad, Studentin und Vertreterin der Fachschaft Informatik, gegenüber „Wien heute“.

Internationale Studenten der TU übernehmen den Unterricht, heimische die Betreuung und die Organisation. Die Kurse richten sich vor allem an unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Die Teilnahme ist aber auch für andere jugendliche Flüchtlinge offen.

Jugendliche vor Computer

ORF

Informatikkurs für jugendliche Asylwerber an der TU Wien

Wien nimmt minderjährige Flüchtlinge auf

Die Stadt Wien hat am Freitag alle unbegleiteten Mädchen, die sich in der Erstaufnahmestelle Traiskirchen befanden, aufgenommen. Die 50 Mächen wurden in ein Haus in Ottakring gebracht - mehr dazu in Asyl: Wien nimmt Mädchen aus Traiskirchen auf.

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) lobte die Erhöhung der Bundesmittel für die Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. Damit könne „blitzartig“ die Aufnahme von 200 zusätzlichen Flüchtlingskindern in Wien umgesetzt werden, sagte Häupl - mehr dazu in Häupl mit Asylpaket zufrieden.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hatten am Freitag eine Verfassungsänderung angekündigt, damit der Bund künftig selbst Asylquartiere errichten kann, wenn die Länder säumig bleiben. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kündigte am Samstag an, mit SPÖ und den Bundesländern auch über ein „Asyl auf Zeit“ diskutieren zu wollen - mehr dazu in Mikl-Leitner will „Asyl auf Zeit“ (news.ORF.at).

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