Weniger Schwarzfahrer in Wien
Im ersten Halbjahr 2015 wurden rund 4,3 Millionen Fahrgäste kontrolliert, 78.000 hatten keinen gültigen Fahrschein. An der Art der Kontrollen will man aufgrund der Ergebnisse nichts ändern, so Daniel Amann, Sprecher der Wiener Linien, gegenüber Radio Wien: „Zum einen sind das größere Kontrollen in Stationen, wir sind aber weiter auch in den U-Bahnen, in den Straßenbahnen und in den Bussen mit Kontrolloren unterwegs.“
Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Linien sind täglich als Kontrollore unterwegs. Ein Großteil der Kontrollore ist gleichsam hauptberuflich aktiv, ein kleiner Teil auch nebenberuflich. „Beispielsweise Fahrer, die als Nebentätigkeit oder zur Abwechslung ihrer sonstigen Tätigkeit auch Kontrollen machen“, so Ammann.
Wiener Linien/Johannes Zinner
Schwerpunktkontrollen in U-Bahn-Stationen werden beibehalten
Geringere Zahl seit mehreren Jahren
Dass es weniger Schwarzfahrer gibt, entspricht einem langjährigen Trend. Im Vergleich zu 2004 konnte der Anteil der Personen ohne gültigen Fahrschein laut Wiener Linien mehr als halbiert werden. Bei Sofortzahlung oder bei Zahlung per Erlagschein binnen drei Tagen kostet Schwarzfahren 103 Euro.
Im Vorjahr nahmen die Wiener Linien durch Schwarzfahrer rund 20 Millionen Euro ein. Obwohl die Zahl der Kontrollen so hoch wie nie war, wurde im Jahresvergleich die bisher geringste Zahl an Schwarzfahrern erwischt - mehr dazu in So wenige Schwarzfahrer wie noch nie (wien.ORF.at; 15.2.2015).
Schwarzfahren als „Volkssport“
Im Vorjahr fuhr ein Wiener unter dem Pseudonym „The Schwarzfahrer“ innerhalb weniger Stunden alle 104 Wiener U-Bahnstationen ab – jedoch ohne Fahrschein und ohne dabei erwischt zu werden. Seine Fangemeinde auf Facebook jubelte. Laut Psychologen wird Schwarzfahren nicht als großes Vergehen wahrgenommen - mehr dazu in Große Schwarzfahrer-Community in Wien (wien.ORF.at; 7.4.2014).