WWW kandidiert bei Wiener Wahl

Wir wollen Wahlfreiheit (WWW) heißt eine Liste, die sich im Oktober bei der Gemeinderatswahl ebenfalls zur Wahl stellen will. Gastronom Heinz Pollischansky reichte heute seine Kandidatur ein. Die Parteifarbe ist Weiß.

Weiß wählen und dennoch eine Partei unterstützen: Das soll im Herbst möglich sein. Fünf Abgeordnete des Teams Stronach (TS) machen es möglich und tragen so auch zum Austritt der Wiener TS-Abgeordneten Jessi Lintl bei - mehr dazu in Jessi Lintl verlässt Team Stronach und in Team Stronach unterstützt „Raucherpartei“.

„Mitsprache der Bürger verwirklichen“

„Wir wollen nach Schweizer Modell die Politik so steuern, dass der Bürger immer wieder das Recht hat, schneller als alle fünf Jahre in die Politik einzugreifen und seinen Willen kundzutun“, sagte Spitzenkandidat Pollischansky bei der Präsentation der Liste. Er tritt für mehr direkte Demokratie ein: Ab einer gewissen Zahl an Unterschriften soll eine Volksabstimmung verpflichtend werden. „Die Bevölkerung will bei vielem mitreden, das wird derzeit noch unterjocht.“

Der Gastronom wurde zuletzt durch seine Initiative gegen das Rauchverbot bekannt. Eine Raucherpartei soll die neue Bewegung aber nicht sein: „Es geht ja um so viele andere Themen, wo der Bürger mitreden möchte. Und das wollen wir jetzt hier verwirklichen.“

Unterstützung, aber kein Geld von Stronach

Die wienweite Kandidatur der neuen Liste machen fünf Nationalratsabgeordnete des TS möglich. Die Idee, Volksabstimmungen grundsätzlich zu jedem Thema möglich zu machen, auch zu solchen, die er persönlich nicht befürworte, also die Möglichkeit zur Mitbestimmung habe auch Frank Stronach überzeugt.

„Ich habe ein Fünfminutentelefonat mit Herrn Stronach geführt, dann noch ein Gespräch von 15 Minuten bei seiner Pressekonferenz. Er hat das sehr demokratisch gefunden und gesagt, das unterstützen wir“, so Pollischansky. Zwar habe man fünf Unterschriften vom TS bekommen, an Geld jedoch „nicht einen Cent“, so Pollischansky. Und weiter: „Wir haben auch von nirgends anders, irgendwem anders Geld bekommen und würden es auch ablehnen. Es braucht auch niemand probieren.“

Ziel ist Einzug ins Rathaus

Ein konkretes Wahlprogramm oder Details zum Team gibt es bisher nicht. Unterstützung kommt auch vom BZÖ, das auf ein eigenständiges Antreten bei der Wahl verzichtet. Pollischansky zu möglichen ideologischen Anleihen: „Wir nehmen kein einziges Programm irgendeiner Partei auf, wir haben unseres.“ Sein Ziel bei der Wien-Wahl: fünf Prozent und damit der Einzug ins Rathaus.

Dass er seine Kandidatur nicht durch Sammeln von Unterschriften in der Bevölkerung gesichert hat, stört den Wirt, der unter anderem die Centimeter-Lokale und die Stiegl-Ambulanz im Alten AKH betreibt, nicht: „Ich habe moralisch gesammelt.“ Unzählige Menschen hätten ihm Unterstützung zugesagt. Zudem habe er ja bereits mit seiner Pro-Rauchen-Initiative in der Gastronomie 100.000 Unterschriften gesammelt.