Flüchtlinge: Viele Sympathien für ÖBB

Für die ÖBB ist der Zugsverkehr von Budapest über Wien nach Deutschland derzeit nur schwer zu planen. Verspätungen sind programmiert, auch in den nächsten Tagen. Doch der Umgang mit den Flüchtlingen brachte den ÖBB viele Sympathien.

Die ÖBB sind mit dem Innenministerium und der Ungarischen Bahn ständig in Kontakt, sagt der Sprecher Michael Braun gegenüber „Ö1“. Man versuche, auf die jeweilige Situation so gut wie möglich zu reagieren. Braun empfiehlt den Fahrgästen aber, sich in den kommenden Tagen über die Servicestellen der ÖBB zu informieren, entweder auf der Webseite (scotty.oebb.at) oder telefonisch im Call Center unter 05 1717.

Die ÖBB planen, weiterhin Züge von und nach Ungarn zu führen. Man könne aber nicht abschätzen, was die Behörden in Ungarn machen. Das Ziel sei, sich so gut als möglich an den Fahrplan zu halten und die Züge planmäßig abzufertigen.

Zusätzliches Personal

„Es ist eine außergewöhnliche Situation, die braucht auch außergewöhnliche Lösungen. Wir werden auch in den kommenden Tagen uns an die Situation anpassen und so reagieren, damit die ganze Angelegenheit ein möglichst menschliches Antlitz bekommt“, sagt der ÖBB-Sprecher.

Zwischenstopp Wien-Westbahnhof

Auch am Dienstag machten Flüchtlinge noch einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Deutschland.

Geplant ist auch, dass die Bahnhöfe Salzburg und Wien Westbahnhof in der Nacht geöffnet bleiben. Auch Reservezuggarnituren werden bereitgestellt, um den Fahrplan einzuhalten, sagt Braun. Zur Versorgung der eintreffenden Flüchtlinge wurde zusätzliches Personal bereitgestellt. „Das geht von Leuten, die Wasser bringen und Menschen, die Gebäude öffnen und schnell reinigen bis hin zu Sicherheitspersonal.“ 30 Mitarbeiter wurden dafür abgestellt, die Polizei hält sich sehr im Hintergrund - mehr dazu in Viele helfen am Westbahnhof und in 3.650 Flüchtlinge am Westbahnhof.

Im Management der ÖBB wurde eine Task-Force gegründet. „Wir rechnen weiterhin mit einem großen Zustrom auf unsere Züge“, sagte Braun. Allerdings werden teilweise auf ungarischer Seite Maßnahmen getroffen, „die für uns nicht vorhersehbar sind“. „So gut wie alle haben Tickets von Budapest nach Deutschland“, sagte der Sprecher. In den Zügen werden die „Fahrgäste kostenlos mit Getränken und Snacks versorgt“. Die ÖBB schickten Mitarbeiter mit Fremdsprachenkenntnissen zum Grenzbahnhof Hegyeshalom.

Fahrplan soll aufrechterhalten werden

Die Situation sei für die ÖBB sehr belastend, sagt Braun. „Es muss schon klar sein, dass die Lage angespannt ist. Auch wir sind mit unseren Ressourcen langsam, aber sicher am Ende. Wir müssen von Tag zu Tag schauen, wie wir den Fahrplan aufrechterhalten können.“ Man sei aber überzeugt, auch in den kommenden Tagen einen vernünftigen Fahrplan aufrechterhalten zu können, so Braun.

Unterdessen bedankte sich ÖBB-Chef Christian Kern in einem offenen Brief auf Facebook bei seinen Mitarbeitern. „Was Sie in den vergangenen 36 Stunden geleistet haben, macht mich richtig stolz. In einer außergewöhnlichen Situation haben Sie gezeigt, was wir gemeinsam zu leisten im Stande sind“, schrieb Kern.

Links: