Manner feiert Dachgleiche

Nicht ganz ein Jahr nach dem Teileinsturz in der Manner-Fabrik gibt es nun Grund zur Freude in Hernals: An der Baustelle des Neubaus wurde am Mittwoch Gleichenfeier begangen. Bis 2017 soll die Produktion in Wien auf neuen Beinen stehen.

40 Millionen Euro steckt das Wiener Traditionsunternehmen in die Modernisierung und Erweiterung der Fabrik. Eine wesentliche Änderung ist, dass die Produktion künftig vertikal und nicht mehr wie bisher auf einer, sondern auf vier Ebenen abläuft. So entstehen im fünften Stock die Cremen, im vierten Stock stehen die Waffelöfen, in den beiden Etagen darunter wird verpackt, dann geht es ins Palettierzentrum und schließlich wird vom Hochparterre aus ausgeliefert, skizzierte Thomas Gratzer, Vorstand für Produktion und Technik, den neuen Ablauf.

Der Vorteil der neuen Produktionsweise: Im Gegensatz zur bisherigen horizontalen Backstraße brauche man in Hinkunft weniger Platz. Trotzdem kann Manner mit dem neuen System die Kapazitäten mittelfristig verdoppeln, erklärte Finanzvorstand Albin Hahn.Er und die gesamte Manner-Führung inklusive Carl Manner, dem langjährigen Chef und inzwischen 85-jährigen Enkel von Firmengründer Josef, bekannten sich bei der Feier erneut zum Standort Wien.

Werk in Perg wird geschlossen

Die ersten Maschinen für die neue Produktion sind bereits übersiedelt, weitere aus dem Werk in Perg sollen folgen. Das Werk in Oberösterreich wird planmäßig bis April 2016 aufgelassen. Einige Mitarbeiter des Werks hätten das Angebot mitzusiedeln angenommen. Für das restliche Personal verhandle man mit anderen Firmen zwecks Übernahme bzw. arbeite an einem Sozialplan, versicherte Hahn. Danach folgen noch hausinterne Umschichtungen am Hernalser Stamm-Standort, die bis Mitte 2017 abgeschlossen sein sollen.

Teileinsturz in Manner-Fabrik

Die Umbauarbeiten begannen bereits 2012. Im Vorjahr wurden sie von einem „Malheur“, wie es bei der Dachgleiche hieß, unterbrochen. Im Oktober 2014 stürzte ein Gebäude im Innenhof der alten Manner-Fabrik in Hernals vom Keller bis zum vierten Stock ein - mehr dazu in Manner-Fabrik teilweise eingestürzt (wien.ORF.at; 17.10.2014). Personen kamen nicht zu Schaden. Die Schadenssumme bezifferte Finanzvorstand Hahn heute gegenüber der APA mit rund 25 Mio. Euro.

Während die Süßwarenfirma Manner offiziell ihren 125. Geburtstag gefeiert hat, laufen im Hintergrund - nach dem Teileinsturz der Fabrik im Oktober - Sanierungsarbeiten. Mittlerweile wurde ein großer Teil des restlichen Gebäudes abgetragen - mehr dazu in Nach Einsturz: Teil der Manner-Fabrik abgerissen (wien.ORF.at; 5.3.2015).

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