Ärztemangel durch Ärzte-Arbeitszeitmodell

Ärzte dürfen aufgrund des im Juli eingeführten neuen Arbeitszeitmodells für Spitalsärzte nur noch 48 Stunden pro Woche arbeiten. Das habe bereits erste negative Auswirkungen, sagt die Ärztekammer.

Das neue Arbeitszeitmodell für alle Spitalsärzte ist im Juli in Kraft getreten. Vorangegangen war dem ein monatelanges Ringen zwischen Ärztekammer und Stadt Wien - mehr dazu in Streit über Ärztearbeitszeit beigelegt.

Nach der Einigung am 2. Juli würden sich aber jetzt die negativen Auswirkungen davon zeigen. Das Modell verursache in der Praxis einen Ärztemangel in den städtischen Spitälern, so Hermann Leitner von der Ärztekammer: „Und das ist logisch nachvollziehbar, dass man dann halt gewisse Leistungen in der Zeiteinheit in einer Ambulanz nicht mehr erbringen kann, bzw. dass geplante Operationen einer längeren Wartezeit unterliegen.“

Mehr Ärzte mit besseren Bedingungen locken

Das Arbeitszeitmodell an sich will Leitner aber nicht abändern. Vielmehr müssten nun die Spitalsbetreiber versuchen, am Markt mehr Ärzte zu finden. Als Anreize könnte er sich finanzielle Mittel, attraktivere Arbeitszeiten oder bessere Ausbildungsbedingungen vorstellen.

Beim Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) will man davon nichts wissen. Die Wartezeiten hätten nichts mit dem neuen Arbeitszeitmodell zu tun.

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