Caritas-Asylzentrum reagierte auf Tumulte

Im überlasteten Asylzentrum Mariannengasse, wo Asylwerber betreut und beraten werden, ist es vergangene Woche zu Tumulten gekommen. Die Caritas verbesserte nun die Terminvergabe, um Wartezeiten zu verkürzen.

„Die Leute sind derart ausgerastet, dass sich Securitas und Mitarbeiter, die bereits im Haus waren, verbarrikadiert haben und das Haus zugesperrt haben. Die restlichen Mitarbeiter konnten nicht mehr ins Haus und mussten vor der Türe mit der wütenden Menge warten. Die Polizei musste kommen. Die MitarbeiterInnen konnten nur mit Polizeischutz ins Haus“, schilderte Caritas-Betriebsratvorsitzender Josef Wenda seinen Unmut über Vorgänge im Asylzentrum in Wien-Alsergrund vergangene Woche.

Betriebsrat fordert besseren Schutz

Im Asylzentrum herrscht Hochbetrieb. Tag für Tag werden über 100 Asylwerber betreut und beraten. Vergangene Woche soll die Lage eskaliert sein.

Mehrere Schalter geöffnet

Beim einem Lokalaugenschein von „Wien heute“ am Dienstagvormittag herrschte zwar ebenfalls Hochbetrieb im Asylzentrum, rund 120 Menschen warten auf ihren Terminaufruf, doch alles lief geordnet ab. Und zwar deshalb, da die Caritas auf die Tumulte rasch reagierte. „Wir haben von einen auf drei Schalter aufgestockt. Es werden nicht mehr nur 50, sondern über 120 Zählkarten mit genauen Terminen ausgegeben. So wurde die langfristige Terminvergabe verbessert“, so Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner.

Asylzentrum Mariannengasse

ORF

Großer Andrang im Warteraum im Asylzentrum in der Mariannengasse

Größeres Asylzentrum in Planung

Auch Betriebsratsvorsitzender Josef Wenda ist mit den Verbesserungen zufrieden: „Wir sind mittlerweile auf einem guten Weg. Es hat Gespräche gegeben. Morgen wird es ein weiteres Gespräch geben, damit auch die Mitarbeiter gute Rahmenbedingungen haben ihre Arbeit machen zu können.“ Zufrieden ist auch Anela Meric, die im Asylzentrum arbeitet. „Heute Morgen bekamen tatsächlich alle eine Nummer und es werden alle drankommen. Das konnten wir zusichern.“ Die Caritas sicherte auch zu, dass es längerfristig ein größeres Asylzentrum geben soll. Denn für alle Beteiligten ist klar, weniger wird die Arbeit in Zukunft nicht werden.

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