Bauriese Porr verdoppelt Gewinne

Der in Wien ansässige Baukonzern Porr hat seine Gewinne heuer in den ersten drei Quartalen massiv aufgestockt. Unter dem Strich blieb ein Periodengewinn von 24 Mio. Euro - ein Plus von 90 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Gewinn vor Steuern (EBT) verdoppelte sich sogar um knapp 116 Prozent auf 32,6 Mio. Euro. Die Steigerung wurde mit einer „soliden Produktionsleistung“ und einer „verbesserten Kostenstruktur“ begründet. „Die Heimmärkte, ergänzt um das punktuelle Engagement in den Projektmärkten und ausgesuchte Infrastrukturprojekte in Katar, bilden das stabile Fundament“, so Porr-Chef Karl-Heinz Strauss am Freitag.

Auftrag für U-Bahn in Doha

Der Auftragsbestand des Baukonzerns erhöhte sich im Neunmonatszeitraum im Vergleich zur Vorjahresperiode um 514 Mio. (12 Prozent) auf 4,647 Mrd. Euro; der Auftragseingang legte um fast 40 Prozent oder 887 Mio. Euro auf 3,128 Mrd. Euro zu. Dieser Schub war den Angaben zufolge nicht Einmaleffekten wie einzelnen Großprojekten geschuldet, sondern „verteilte sich gleichmäßig auf die einzelnen Business Units“.

Porr-Zeichen bei Pressekonferenz im Dezember 2010

APA/Georg Hochmuth

Die Schulden des Porr-Konzerns sanken heuer bisher um knapp 40 Prozent

In Katar wurde das Unternehmen beispielsweise mit der Lieferung elastisch gelagerter Gleistragplatten für das gesamte U-Bahnnetz von Doha beauftragt, in der Schweiz errichtet die Porr das neue Bürogebäude der Schweizer Bundesbahnen am Zürcher Hauptbahnhof, in Deutschland die Bavaria Towers in München sowie einen Industriebau für den Haribo-Konzern.

Die wichtigsten neuen Projekte in Polen waren laut Porr das Spital Prokocim in Krakau und das Hotel Marriott Okecie in Warschau. In Österreich wurde die Porr mit einem Baulos der Autobahn A5 beauftragt, in Wien wird in den kommenden Monaten auf den „Monte Laa“-Bauplätzen weitergebaut.

Auftragspolster weit über 2016 hinaus

Die Porr profitiert laut Strauss weiterhin von ihrer „Strategie des intelligenten Wachstums“. Mit der Integration der von Bilfinger übernommenen polnischen Tiefbaueinheit werde der Konzern in Polen in den kommenden Jahren vom Bauboom und den EU-Finanzierungen „stark profitieren“.

Nach dem Gewinnplus in den ersten drei Quartalen ist auch im Gesamtjahr ein Zuwachs zu erwarten: „Vor dem Hintergrund der bisherigen Unternehmensentwicklung rechnen wir auch für das Geschäftsjahr 2015 mit einem positiven, steigenden Gesamtergebnis“, so Strauss. Der Auftragspolster reiche weit über das Jahr 2016 hinaus und erlaube daher in vielen Bereichen eine „ertragsorientierte, margengetriebene Auftragsakquisition“. Die Nettoverschuldung sank heuer bisher um 39 Prozent auf 264 Mio. Euro.

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