Roadrunner trauern um toten Fahrer

Eine Woche nachdem ein 20-jähriger Roadrunner bei einem illegalen Autorennen gestorben ist, haben sich rund 200 seiner Freunde mit ihren Fahrzeugen zu einer Trauerfeier auf einem Parkplatz bei der Shopping City Süd (SCS) getroffen.

Am 22. November prallte ein 20-Jähriger mit seinem geliehenen BMW nach einem illegalen Straßenrennen auf dem Gaudenzdorfer Gürtel in Meidling gegen einen Lkw. Er verstarb noch an der Unfallstelle. Sein Beifahrer wurde schwer verletzt - mehr dazu in Toter nach illegalem Autorennen.

„Die Trauer sitzt noch sehr tief“

Am Sonntagabend trafen sich nun seine Freunde mit ihren rund 40 aufgemotzten Fahrzeugen zu einer Trauerfeier. „Natürlich sitzt die Trauer noch sehr tief, nicht nur in den engen Freundeskreisen, sondern auch in der Familie. Das ist natürlich ein tragischer Unfall“, sagte Mihael Trajkovic, ein Freund des Verstorbenen, gegenüber „Wien heute“.

Rennen als Ersatzdroge

Auch nach dem Unfall fahren die Roadrunner noch immer illegale Rennen, vorzugsweise auf der Südosttangente oder abschnittsweise am Gürtel. „Andere nehmen Drogen oder trinken Alkohol, mich beruhigt es wenn ich Rennen fahre“, erklärt etwa Roadrunner „Brian“. Den Roadrunnern ist bewusst, dass sie bei solchen Rennen sich und andere - etwa auch Familien und Kinder - gefährden. „Wir tun es leider trotzdem.“ Auf Facebook prahlen sie mit Videos, die sie während der Rennen in Wien aufnehmen.

Todesopfer bei illegalem Autorennen

Ein illegales Autorennen über den Gürtel in Meidling endete mit einem Todesopfer. Zahlreiche Roadrunner hielten eine Trauerfeier ab.

Trajkovic, der Veranstalter der Trauerfeier, hörte vor zwei Jahren auf, illegale Rennen zu fahren. „Ich bin ausgestiegen, weil ich nachgedacht habe. Nach einer Zeit denkt man sich: Es kann nur schlimmes passieren. Ich hab nichts davon. Erstens macht man sich strafbar und zweitens gefährdet man seine eigene Familie. Ich habe selbst zwei Töchter. Somit weiß ich, dass es nicht okay ist.“

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