Kein Zaun rund um Flüchtlingsquartier

Bei einer Bürgerversammlung in Wien-Liesing haben am Freitag Vertreter der Stadt und der Polizei Fragen zum geplanten Quartier für 750 Flüchtlinge beantwortet. Einen Zaun rund um das Gelände wird es nicht geben.

Die Forderung nach einem Zaun wurde am Freitag mehrmals erhoben, laut Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ) wird es aber keinen Zaun geben. „Es wird von mir klar und deutlich eine Trennung angestrebt, damit jeder Beteiligte - auch jene die dort einziehen - weiß, dort soll ich nicht hinüber, dort fängt Privatgrund anderer an“, meinte Bischof.

Bürgerversammlung zu Flüchtlingsheim

Bei der Bürgerversammlung zum Flüchtlingsheim brachten die Anrainer vor allem Sicherheitsbedenken vor.

Bei der Bürgerversammlung kamen hunderte Anrainer des Quartiers in der Ziedlergasse. Wegen des großen Interesses soll am Dienstag eine zweite Bürgerversammlung stattfinden.

Teilnehmer einer Bürgerversammlung zur Unterbringung von Flüchtlingen in Liesing

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Hunderte Anrainer kamen in Liesing zur Bürgerversammlung

Einige Fragen drehten sich rund um das Thema Sicherheit. „Wer wird verhindern, dass sich die Leute am Spazierweg an der Liesing aufhalten?“, „Wie wird für unsere Sicherheit gesorgt?“ hieß es etwa. Zu den Sicherheitsfragen saß Walter Czapek, Polizei-Stadthauptmann von Liesing, am Podium. Er antwortete unter anderem: „Sie werden rund um die Ziedlergasse Polizei in Uniform aber auch in Zivil wahrnehmen oder auch nicht wahrnehmen, wir sind vor Ort.“

Teilnehmer am Podium einer Bürgerversammlung zur Unterbringung von Flüchtlingen in Liesing

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Das Podium bei der Bürgerversammlung (von links) mit Oliver Löhlein (Samariterbund), Robert Heindl (Johanniter), Moderator Peter Resetarits, Bezirksvorsteher Gerald Bischof, Flüchtlingskoordinator Peter Hacker und Stadthauptmann Walter Czapek (Polizei)

Hacker: „Maximal 750 Flüchtlinge“

Das Haus in der Ziedlergasse sei vom Eigentümer angeboten werden, derzeit laufen Bauarbeiten, stellte Flüchtlingskoordiantor Peter Hacker klar: „Wir brauchen dieses Haus, wir haben andere Projekte in anderen Bezirken, die teilweise wesentlich größer sind. Die Menschen müssen dort ausziehen, daher haben wir jetzt dieses Projekt, wo die Menschen einziehen können, die auf der Flucht zu uns gekommen sind und ganz normale Lebensbedingungen wollen.“

Hacker versicherte auch die maximale Zahl an Flüchtlingen für das Quartier: „750 Bewohner, das wird so sein, da können noch so viele Pressemeldungen mit falschen Gerüchten kommen, es werden maximal 750 sein.“ Anfang März wird das Quartier bezogen, der Vertrag ist auf ein Jahr befristet.

Die Stimmung bei der Versammlung war emotional, wie auch Moderator Peter Resetarits anmerkte: „Ich habe schon mehrere Bürgerversammlungen geleitet, aber dass dermaßen schon am Anfang dreingeredet wird, ist eher selten.“

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