Stadt will um 30 Prozent mehr Wohnungen bauen

Die Stadt Wien will die Neubauleistung im Wohnbereich massiv anheben: Konkret schwebt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) eine Steigerung von 30 Prozent ab 2017 vor, sagte er am Mittwoch in einer Pressekonferenz.

Um ein Drittel mehr geförderte Wohnungen ab 2017 und eine Verdoppelung der neuen Gemeindebau-Wohnungen, außerdem temporäre Wohnungen für kurzfristigen Bedarf, etwa für Asylberechtigte: Das sind die Eckpunkte der Offensive. Zudem soll alles nachhaltig errichtet werden. In Zahlen bedeutet dies, dass die städtische Neubauleistung von derzeit rund 10.000 Wohnungen ab 2017 um 30 Prozent erhöht werden soll. Die Zahl der neuen Gemeindewohnungen soll auf 4.000 verdoppelt werden.

Intelligente Finanzierung und neue Schulden

Finanziell ermöglicht werden soll das alles durch intelligente Finanzierungsformen und durch neue Schulden. Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ): „Aus diesem Grund heraus werden wir auch beim Finanzausgleich darauf achten, dass nicht nur nach der Bevölkerungszahl, sondern auch nach der Leistung, die eine Stadt erbringt, finanziert wird. Und wir versuchen auch auf der Ebene der Europäischen Union einzuwirken, dass die besonderen Leistungsanforderungen der Großstädte jetzt auch entsprechend abgedeckt werden.“

Neu ist, dass für kurzfristigen Bedarf auch vorübergehende Wohnbauten errichtet werden sollen: Holzhäuser, die rasch auf und abgebaut werden können, aber nicht nur für Asylberechtigte errichtet werden sollen.

Grüne begeistert, ÖVP abwartend

Die Grünen zeigten sich - als Koalitionspartner wenig überraschend - erfreut. Wien werde damit auch in den kommenden Jahren in der Lage sein, leistbaren Wohnraum in hoher Wohn- und Aufenthaltsqualität zur Verfügung zu stellen, lobte Planungsstadträtin Maria Vassilakou. Wohnbausprecher Christoph Chorherr betonte via Aussendung die „starke grüne Handschrift“ im Paket und nannte etwa die Verdopplung der Gemeindewohnungen, die temporären Holzhäuser oder die schnelleren Planungs- und Bauverfahren.

Die ÖVP sprach von „vollmundigen Ankündigungen“, denen auch Taten folgen müssten, wie Parteichef Gernot Blümel per Aussendung einforderte. Die Schwarzen im Rathaus zeigen sich unterm Strich aber doch einigermaßen zufrieden: „Auch wenn wir nicht mit allen vorgestellten Maßnahmen - vor allem im Hinblick auf den weiteren Ausbau des Gemeindebaus in Wien - einverstanden sind, ist der Fokus auf die Optimierung, Beschleunigung und Steigerung der Effizienz bei der Planung und Entwicklung eine Grundrichtung, die eindeutig zu begrüßen ist“, resümierte Blümel.