Weisser Ring betreute weniger Opfer

Die Hilfsorganisation für Verbrechensopfer, der Weisse Ring, schlägt Alarm: Immer weniger Verbrechensopfer finden den Weg zu dem Hilfsverein. Seit 2013 ging die Betreuung um fast zehn Prozent zurück.

Laut einer Aussendung meldeten sich 2013 noch 23.900 Menschen beim Opfernotruf, 2015 waren es nur noch 22.000. Die Zahl der intensiv betreuten Fälle ging 2015 mit 2.054 Fällen gegenüber 2013 um 9,25 Prozent zurück. 2016 sei die Entwicklung ähnlich.

Zu wenig Information von Behörden

Im Schnitt landeten von den über 500.000 in Österreich zur Anzeige gebrachten Kriminalitätsfällen gerade einmal zehn Prozent derjenigen Opfer, die Anspruch auf Hilfe und Unterstützung hätten, in Hilfseinrichtungen, so der Weisse Ring. Laut der Organisation werden Verbrechensopfer von den Behörden zu wenig oder zu ungenau informiert, erfahren zu wenig Hilfestellung oder werden zu wenig ermutigt.

„Gerade ältere Verbrechensopfer oder Menschen mit unzureichender Kenntnis der deutschen Sprache brauchen mehr Ermutigung als ein Formular mit einer Telefonnummer“, konstatierte Udo Jesionek, Präsident des Weissen Ringes. Gespräche mit der Wiener Polizei sollen leichter lesbare und klarere Formulierungen für neue Informationsstandards bringen. Der Weisse Ring forderte, dass diese neuen Standards österreichweit und bindend eingeführt werden.

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