Wehsely als Ministerin wäre „Kampfansage“

SPÖ-Sozialstadträtin Sonja Wehsely könnte in die Bundespolitik wechseln. Der künftigte Kanzler Christian Kern will sie als Gesundheitsministerin, ist zu hören. Das wäre "eine kleine Kampfansage an die ÖVP“, sagt Politikexperte Thomas Hofer.

Es habe am Donnerstag einiges darauf hingedeutet, so Hofer zu den Gerüchten rund um Wehselys Kür zur Gesundheitsministerin, es dürfte aber noch nicht ganz fix sein. „In der Regierung wäre es schon eine kleine Kampfansage an die ÖVP“, analysierte der Politikexperte am Freitag auf Radio Wien, „denn Sonja Wehsely ist gerade in der Asylfrage eine ganz andere Linie gefahren als die Bundesregierung. Das wäre wohl eine interessante Konstellation in der Regierung.“

Größere Personalrochade in Wien als Folge

Wehsely sei eine der zentralen Spielerinnen in der Wiener Landesregierung, so Hofer, ihr Wechsel in die Bundesregierung hätte deswegen möglicherweise in Wien eine größere Umbesetzung als Folge. „Es gibt auch Gerüchte, dass möglicherweise Renate Brauner (SPÖ-Finanzstadträtin, Anm.) in Richtung Landtagspräsidium geht etc.“ Neben Wehsely gilt auch der steirische SPÖ-Landesrat Jörg Leichtfried als Ministerkandidat - mehr dazu in Spekulationen über Kerns Team.

Häupl: „Entscheidung für Kern gefallen“

Unterdessen ist die Entscheidung für Christian Kern als neuen SPÖ-Chef und Kanzler ist gefallen, bestätigte der interimistische SPÖ-Chef und Wiener Bürgermeister Michael Häupl am Freitag zu Mittag. Das SPÖ-Präsidium und der Vorstand sollen die Entscheidung am Dienstag offiziell absegnen. Kern soll wieder die Einigkeit in der SPÖ herstellen. Kern habe beim Regierungsteam freie Hand, so Häupl weiter - mehr dazu in Häupl: „Entscheidung für Kern gefallen“.

Medienmanager Gerhard Zeiler hatte sich im Vorfeld selbst aus dem Rennen als Kandidat genommen. Kern habe seine volle Unterstützung, sagte er am Donnerstagabend in der „ZIB2“ - mehr dazu in Ganze Partei hinter Kern.