Baustellen: Hotspots auf Gürtel und Ring

Der Gürtel, die Ringstraße und der Wienerberg zählen im Sommer bei den Baustellen in Wien zu den Hotspots. Neue Wasserrohre werden gelegt, Gleise der Wiener Linien erneuert und Fahrbahnen saniert.

Der Startschuss für den Wiener Baustellensommer fiel pünktlich zum Sommerbeginn am 21. Juni. An diesem Tag wurde am äußeren Neubaugürtel - im Abschnitt Gablenzgasse bis Goldschlaggasse - mit der Erneuerung des Wasserrohrnetzes begonnen, was zu Spursperren führt. Erst zu Schulbeginn sollen die Arbeiten beendet sein.

Arbeiter auf Baustelle und Autos

APA/Helmut Fohringer

Der Baustellensommer wird für Verkehrsbehinderungen sorgen

In Summe gibt es in Wien heuer um die 40 wichtige Sommerbaustellen, erklärte Peter Lenz, Baustellenkoordinator der Stadt Wien, wobei der Schwerpunkt heuer im Zentrum bzw. im Süden der Stadt liegt. „Auch wenn es dort und da ein bisschen stauen mag, sie sind notwendig“, warb er um Verständnis für die Vorhaben. Insgesamt gibt es sechs „Highlights“, die den Verkehrsteilnehmern wohl so manchen Nerv rauben könnten.

„Herausforderung“ auf Wienerberg

Am Neubaugürtel, wo insgesamt 1.500 Meter Wasserrohre verlegt werden müssen, wird „die größte Baustelle“ sein, kündigte Lenz an. Hier muss mit Staus gerechnet werden. An Wochentagen bleiben tagsüber mindestens zwei der vier Spuren befahrbar, in der Nacht und am Wochenende teilweise nur eine Spur. Am äußeren Gürtel kommt es überdies bis Ende August an mehreren Stellen zu Fahrbahnsanierungsarbeiten.

Graphik zum Wiener Baustellensommer

APA-Graphik/Rainer Waxmann

Als „logistische Herausforderung“ beschrieb der Koordinator das Vorhaben im stark befahrenen Kreuzungsbereich Wienerbergstraße/Triester Straße: Hier werden die bituminösen Schichten durch eine Betondecke ersetzt. Das werde „wie ein Puzzlespiel gemacht“: „Ein Betonfeld wird neben dem anderen gebaut.“ Sowohl in der Wienerbergstraße als auch in der Triester Straße sollen zumindest zwei Fahrspuren weiter benutzbar bleiben. Kurzfristig könne es zu lokalen Umleitungen kommen. Baustellenbeginn ist der 1. Juli, als Ende ist der 31. August avisiert.

Teilsperre auf Schottenring

Ab 27. Juni erneuern die Wiener Linien im Bereich Schottenring rund 260 Meter Gleise inklusive Tragplatte. Das macht tagsüber die Sperre einer Fahrspur notwendig, in der Nacht kommt eine zweite hinzu. Zwischen 8. und 11. Juli sind auch tagsüber zwei Fahrstreifen am Ring gesperrt. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis 31. Juli dauern. Im Bereich Heßgasse/Schottenring und später auch beim Universitätsring werden Wasserrohre ausgetauscht. Am Außenring im Bereich der Schottengasse kommt außerdem ein Radweg.

Auch in der Währinger Straße bei der Nußdorfer Straße bzw. Spitalgasse müssen Straßenbahngleise ausgetauscht werden. Die Baustelle wurde bereits eingerichtet, mit den Arbeiten wird schließlich am 4. Juli begonnen, sie sollen zwei Monate dauern. Zahlreiche Baustellen gibt es auch rund um den neuen Hauptbahnhof, beispielsweise für die Gestaltung des Südtiroler Platzes bzw. den Bau eines Radweges ebendort.

Auch die Vorhaben in der Wattgasse - konkret im Bereich zwischen der Hernalser Hauptstraße und der Geblergasse - fallen in die Kategorie Großprojekt. Derzeit werden Gas- und Wasserleitungen ausgetauscht, Straßen- und Gleisbauarbeiten folgen. Hier wird es ebenso zu Umleitungen kommen wie ab 5. Juli beim Getreidemarkt, wo ein Radweg neu gebaut wird. Im Rahmen dessen wird bis Anfang September auch der Vorplatz des Naschmarktes auf Vordermann gebracht.

Bis zu 400 verkehrsrelevante Baustellen

Die einzige, gewichtigere Baustelle im Norden: In Floridsdorf, im Bereich des in der Errichtung befindlichen Krankenhauses Nord, wird noch bis Ende des Jahres die Fahrbahn der Brünner Straße saniert bzw. teilweise auch umgebaut. Auch ein Radweg wird dort errichtet.

Insgesamt werden von der Stadt Wien über das Jahr hinweg rund 12.000 Baustellen abgewickelt. 300 bis 400 davon werden laut Lenz als „verkehrsrelevant“ eingestuft, rund 40 fallen in die Kategorie „Sommerbaustellen“. Mit den Baustellen der ASFINAG werden diese Projekte abgestimmt und deshalb wichtige Korridore wie der innere Gürtel, der Handelskai und die Wagramer Straße „baustellenfrei“ gehalten.

Wegen der Sanierung der U-Bahn-Linie 4 (zwischen Hütteldorf und Schönbrunn) wurde zudem im Westen darauf Wert gelegt, „dass alle anderen Einfahrtsstraßen möglichst baustellenfrei sind“, so Lenz. Im Frühjahr hatte er bekanntgegeben, dass der heurige Baustellensommer in Wien in geringerem Ausmaß als sonst stattfinden werde - mehr dazu in Baustellensommer heuer abgespeckt (wien.ORF.at; 13.4.2016).

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