Mutter-Kind-Zentrum offiziell eröffnet

Anfang Juni ist das Preyer’sches Kinderspital in das Kaiser-Franz-Josef Spital (KFJ) in Wien-Favoriten übersiedelt. Heute wurde das nunmehr Mutter-Kind- und OP-Zentrum genannte Haus im Rahmen eines Festaktes auch offiziell eröffnet.

Mehr als 100 Jahren lang war das Gottfried von Preyer’sche Kinderspital eine wesentliche Größe in der medizinischen Versorgung von Kindern in Wien. Gespräche über einen Umzug gab es schon lange - „seit gut 20 Jahren“, erinnerte sich Margit Endler, ärztliche Direktorin des KFJ. Überdies habe es in der Vergangenheit gar Diskussionen gegeben, das Haus zu schließen und die Abteilungen auf andere Spitäler aufzuteilen, wie die Hermine Mospointner (SPÖ), Bezirksvorsteherin von Favoriten, verriet.

Im Jahr 2011 startete schließlich der Bau des Mutter-Kind- und OP-Zentrums am Gelände des KFJ. Anfang Juni diesen Jahres siedelte schließlich das Kinderspital mit allen Leistungen und Abteilungsschwerpunkten in das neue Gebäude - mehr dazu in Kinderspital vor Übersiedlung (wien.ORF.at; 25.5.2016).

Eröffnung Mutter-Kind-Zentrum Kaiser Franz Josefs Spital

ORF

An einem Wochenende wurde der Umzug über die Bühne gebracht

Umzug bei laufendem Betrieb

Der Umzug erfolgte bei laufendem Betrieb - an einem Wochenende: „Am Samstag sind die Abteilungen und die Patienten gesiedelt. Am Samstagnachmittag ist schon das erst Kind hier geboren worden“, erzählte Endler. Am Sonntag folgte das restliche Spital.

Lob für den „reibungslosen Umzug“ gab es auch von Udo Janßen, Generaldirektor des Krankenanstaltenverbunds (KAV). Er wies auch auf das Erscheinungsbild des Baus mit der markanten Glasfassade hin: Die „heimelige Atmosphäre“ würde den Müttern Geborgenheit geben, ob der lichtdurchfluteten Architektur würden aber „auch die Mitarbeiter von der Atmosphäre profitieren“. Die Abteilung fasst 258 Betten in Ein- und Zweibettzimmern. Der Bau kostete 160 Millionen Euro - 20 Millionen mehr als geplant.

Außerdem ist im neuen Zentrum auch die Gynäkologische Abteilung des KFJ untergebracht. So müssen Eltern und Kinder nicht mehr getrennt werden, wenn beide eine Behandlung brauchen. Das sei vor allem bei der Behandlung von Frühgeborenen eine wesentliche Verbesserung, hob der KAV beim Umzug hervor.

Mutter-Kind- und OP-Zentrum eröffnet

258 Betten, Operationssäle, Gynäkologie und sogar eine HNO-Station bietet das Mutter-Kind Zentrum im Kaiser-Franz-Josef-Spital.

Spitalskonzept „Schritt für Schritt“

Das Gebäude umfasst auch ein Operationszentrum mit acht Sälen, wo nunmehr sämtliche operative Abteilungen des KFJ gebündelt sind. In der neuen interdisziplinären Tages- und Wochenstation werden von Montag bis Freitag kleinere operative Eingriffe durchgeführt. Da der Wochenendbetrieb dieser Station entfällt, lässt er sich laut KAV kosteneffizienter betreiben.

Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) hob in ihrer Eröffnungsrede hervor, dass am neuen Mutter-Kind- und OP-Zentrum „plastisch“ zu sehen sei, wie „Schritt für Schritt“ das Spitalskonzept 2030 umgesetzt werde. Das Konzept sieht eine Konzentration auf Regionen sowie Schwerpunktsetzungen in Krankenhäusern vor.

Dessen Notwendigkeit wurde von der Stadträtin heute einmal mehr begründet. Man müsse sich jetzt „so aufstellen, dass wir auch für die zukünftigen Generationen sagen können: Die beste Qualität können wir nur dann garantieren, wenn wir uns verändern, denn der medizinische Fortschritt muss sich natürlich auch in den Prozessen abbilden und in der Art und Weise, wie wir unsere Spitäler organisieren“. Dies finde derzeit überall statt.

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