Wiener Forscher bitten um Zecken
Konkret interessieren sich die Forscher der MedUni Wien für sogenannte Zecken-Nymphen. Das ist die Entwicklungsstufe zwischen Larve und erwachsener Zecke und jene, die am häufigsten den „Zeckenbefall“ verursacht und Krankheiten überträgt. „Sehr viele Zecken-Nymphen sind jetzt aktiv“, sagte der Immunologe und Borrelien-Forscher Gerold Stanek.
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Zecke und „Bissopfer“ werden untersucht
In einer derzeit laufenden Studie werden einerseits die Zecken selbst analysiert, aber auch die Betroffenen untersucht und rasch optimal behandelt. „Bringen Sie uns die Zecke, wir untersuchen sie auf unterschiedliche Krankheitserreger wie Borrelien, Rickettsien, Anaplasmen, und Babesien. Auch seltene, unlängst neu entdeckte Erreger werden untersucht. Gleichzeitig nehmen wir Ihnen Blut ab, um festzustellen, ob überhaupt eine Infektion stattgefunden hat“, sagte Studienleiter Mateusz Markowicz.
Hinweis
Die „Zeckenambulanz“ kann nach telefonischer Anmeldung besucht werden; Zimmermannplatz 1, 1090 Wien, 01/40160-33023 oder 01/40160-33011
Die begleitenden Untersuchungen und Forschungen sollen in Zukunft zu noch besseren Diagnoseverfahren und Therapien führen. Ziel der Untersuchungen ist es, herauszufinden, welche Krankheitserreger in Zecken generell vorkommen und wie hoch das Risiko der Übertragung auf den Menschen ist.
Zecke mit Pinzette ruckartig herausziehen
Betroffen sind jetzt vor allem Wanderer und Spaziergänger im Wald, aber auch Badegäste in den Auen und alle Menschen, die sich generell viel im Freien aufhalten. Zecken können entweder noch in der Haut steckend, aber auch bereits entfernt mitgebracht werden. „Nur keine Panik, wenn man eine Zecke hat“, rieten die Experten. „Man kann das selbst machen und kann ruhig auch mal eine Nacht warten, ehe man in unsere Ambulanz kommt.“ Beim Entfernen sollte man die Zecke mit einer Pinzette so nah wie möglich an der Haut, an ihren Mundwerkzeugen, packen und sie ruckartig herausziehen. Geübte Personen können das auch mit den Fingern.