340 Millionen Euro für private Kindergärten

Durch die Causa „Alt-Wien“ stehen die Fördermittel für die Wiener Kinderbetreuung einmal mehr im Fokus. Die Stadt greift privaten Trägern ordentlich unter die Arme - allein 2015 erhielten sie rund 340 Millionen Euro.

Grund für die hohe Fördersumme ist nicht zuletzt der hohe Platzbedarf durch den Gratis-Kindergarten. In den 340 Millionen Euro sind laut MA 10 allerdings auch die Förderungen für Hortplätze für schon schulpflichtige Kinder enthalten sind. Zum Vergleich: Das Budget für die städtischen Einrichtungen betrug im Vorjahr rund 400 Millionen Euro, wobei man im Magistrat betont, dass darin auch Ausgaben etwa für Neubauten, Gebäuderenovierungen oder die Verwaltung enthalten sind.

Grafik Kinderbetreuung in Wien

APA/Martin Hirsch

Private stellen knapp zwei Drittel der Plätze

Private Organisationen stellen mit 65 Prozent knapp zwei Drittel aller Plätze zur Verfügung. Mit Stand Oktober 2015 gab es in Wien inklusive Hortbetreuung 103.100 Betreuungsplätze. 67.100 wurden von Privaten an rund 1.600 Standorten gestellt. Die restlichen 36.000 verteilten sich auf die etwa 350 städtischen Standorte. Betrachtet man rein die Kindergartenplätze vor Schuleintritt - also ohne Horte -, war das Verhältnis 55.800 (privat) zu 27.700 (städtisch).

Der größte private Träger sind laut MA 10 übrigens die Kinderfreunde. Sie decken 13 Prozent des Wien-weiten Platzangebots ab. Dahinter folgen die Vereinigung katholischer Kindertagesheime, die St. Nikolaus Stiftung und die Kinder in Wien mit jeweils sechs Prozent.

„Alt-Wien“ stellt knapp zwei Prozent der Plätze

Der jetzt von der Stadt mit einem Förderstopp bedachte Verein „Alt-Wien - MUKU - Arbeitsgemeinschaft für multikulturelle Kindergartenpädagogik“ sorgt mit knapp 2.300 Plätzen für rund zwei Prozent der Betreuung. Er hat damit ungefähr die selbe Größenordnung wie etwa die Kindercompany, die Diakonie Bildung oder der Verein Vindobini. „Alt-Wien“ wird vorgeworfen, Förderungen in Millionenhöhe zweckwidrig verwendet zu haben - mehr dazu in Förderstopp für „Alt Wien“-Kindergärten und in Kindergärten „Alt-Wien“: Treffen am Freitag.

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