America Movil verringert Telekom Austria-Anteil

Der mexikanische Mobilfunkkonzern America Movil trennt sich von einem Teil seiner Anteile an der Telekom Austria. Durch den Verkauf von 7,8 Prozent an dem Telekomkonzern verringere sich der Anteil auf 51,89 Prozent, hieß es.

Die Mexikaner hatten sich im Syndikatsvertrag mit der teilstaatlichen Telekom Austria verpflichtet, einen Teil abzugeben, um damit den Streubesitz von derzeit rund zwölf Prozent auf 20 Prozent zu erhöhen. Ob dies nun dieser Schritt war ist offen, eine ad hoc Meldung der Telekom Austria diesbezüglich ist noch ausständig. Jedenfalls gab die Investmentbank Citigroup bekannt, eine bis zu 400 Millionen Euro schwere Anleihe zu begeben, die in Aktien der Telekom Austria getauscht werden könne.

Konzern von Carlos Slim stieg 2012 ein

Der Konzern des Milliardärs Carlos Slim, America Movil, stieg 2012 mit 23 Prozent bei der Telekom Austria ein. Danach wurde der Anteil in mehreren Schritten auf 59,7 Prozent aufgestockt. Mit dem österreichischen Staat, der über seine Staatsholding ÖBIB 28,4 Prozent an der Telekom Austria hält, schlossen die Mexikaner einen Syndikatsvertrag. Teil des Vertrages war eben auch die Erhöhung des Streubesitzes.

Telekom-Austria-Papiere verloren an der Wiener Börse gut drei Prozent auf 5,1 Euro. Der europäische Telekomsektor lag hingegen nur leicht im Minus. America Movil zahlte für die Anteilsaufstockung 2014 noch 7,15 Euro je Telekom-Austria-Aktie.

„No comment“ bei der Telekom Austria

Bei der Telekom herrschte am Donnerstag Rätselraten über die Aktion. Offiziell gab es auf APA-Anfrage nur ein „No comment“, hinter den Kulissen ist zu hören, dass der heimische IT-Leitbetrieb im Dunklen tappt. Dafür spricht auch, dass es noch keine Pflichtmitteilung („ad hoc“) der Telekom zu diesem Aktienverkauf der Konzernmutter America Movil gegeben hat. Würde die Telekom über kursrelevante Informationen verfügen und diese den Aktionären verheimlichen, würde sie sich strafbar machen.

Gerüchte, wonach die Mexikaner die Telekom komplett übernehmen wollen und sich die Telekom von der Wiener Börse zurückzieht, haben sich jedenfalls nun fürs Erste zerschlagen. Mit den nun 51,89 Prozent hat America Movil jedenfalls weiterhin des Sagen im Konzern. Die Republik Österreich hält 28,4 Prozent an dem einstigen Monopolbetrieb. An der Spitze steht der Argentinier Alejandro Plater, der von America Movil entsandt wurde - obwohl Österreich das Vorschlagsrecht für den Konzernchef gehabt hätte.

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