50 Interessenten für „Alt-Wien“

Nach dem Beginn des Insolvenzverfahrens über die „Alt-Wien“-Kindergärten sind bisher Angebote von 50 Übernahme-Interessenten eingegangen. Laut Masseverwalter soll es in dieser Woche eine erste Entscheidung geben.

Für Dienstagnachmittag hat Masseverwalter Philipp Dobner eine erste Sitzung des Gläubigerausschussses anberaumt, um über den aktuellen Stand zu informieren: „Dabei kann es auch eine erste Vorentscheidung über die Verwertung und Übernahme von Standorten durch andere Träger geben.“ Den Kaufinteressenten wird angeboten, ihre Angebote nachzubessern - deswegen geht Dobner nicht davon aus, dass bereits am Dienstag eine Entscheidung über Übernahmen fällt.

Der Zeitdruck ist jedenfalls groß: „Die laufenden Kosten sind enorm, vor allem die Personalkosten.“ Dobner sieht zwei mögliche Szenarien: Entweder es kommt zu einer Gesamtübernahme aller Kindergärten oder einzelne Standorte werden separat verwertet, wobei hier eben die Schließung der jeweiligen Standorte, wo nur noch wenige oder gar keine Kinder untergebracht sind, eine Voraussetzung sei. Angebote für Einzelübernahmen lägen jedenfalls bereits vor.

Risiko wegen Geschäftsunterlagen

Bis Mittwoch bleiben alle Standorte offen, die Schließung von fünf Standorten bedeutet keine dauerhafte Stillegung, so Dobner gegenüber Radio Wien: „Insolvenzrechtlich ist das eine Voraussetzung, um die Standorte einer raschen Verwertung und damit einer unverzüglichen Übernahme durch andere Träger zugänglich zu machen.“

Der Masseverwalter gab zu bedenken, dass Interessenten ein gewisses Risiko einpreisen müssten. Denn die Informationslage etwa hinsichtlich Geschäftsunterlagen sei derzeit weiterhin äußerst dünn. „Der bestellte Sachverständige hat am Wochenende an etwa zwei Drittel der Standorte eine Befundaufnahme durchgeführt“, so Dobner.

Um eine möglichst sanfte Übergangsphase zu ermöglichen, hat die Stadt bekanntlich noch einmal finanzielle Hilfe zugesagt. Eine Sprecherin der zuständigen Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) betonte, dass es sich dabei um eine Pro-Kind-Förderung, die wöchentlich abgerechnet werde, handle und das Geld auch nicht an den Verein, sondern an ein Treuhandkonto des Masseverwalters gehe - mehr dazu in Finanzspritze für Alt-Wien-Kindergärten.

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