Wirtschaftskammer gegen teurere Schanigärten

Die Wiener Wirtschaftskammer ortet schwierige Zeiten für die Gastronomie. Kammerchef Walter Ruck fordert deshalb eine Reihe von Entlastungen und spricht sich gegen die geplante Erhöhung der Schanigartengebühr aus.

Allergenverordnung, Rauchverbot und Registrierkassenpflicht hätten den Gastronomen in letzter Zeit zugesetzt. „Es ist nicht der einzelne Mühlstein, der das Leben schwermacht. Es ist die Summe dieser Mühlsteine - und ein paar davon wollen wir aus dem Weg räumen“, sagte Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wiener Wirtschaftskammer.

Verdoppelung der Schanigärtenpreise

Ein Dorn im Auge ist Grießler die geplante Erhöhung der Schanigartengebühr. Sie soll im Zuge der Gesetzesnovelle, die eine Winteröffnung für Gastgärten künftig möglich macht und derzeit noch in Begutachtung ist, kommen und sieht in allen Lagekategorien mindestens eine Verdopplung des Quadratmeterpreises vor.

Außerdem fallen manche Straßenzüge bald in eine bessere und deshalb teurere Zone - etwa Wirte in der Prater-, Tabor- oder Reinprechtsdorfer Straße. „Die Stadt soll diese Härtefälle noch einmal überdenken“, so der Appell. Denn Schanigärten würden den Lokalbetreibern nicht per se mehr Geld bringen, sondern lediglich eine Verlagerung, weil die Leute statt drinnen halt draußen sitzen.

Lockerung für Sperrstundenregelung gefordert

Außerdem spricht sich die Kammer für eine Lockerung der Sperrstundenregelung aus. Paragraf 113 der Gewerbeordnung regle derzeit, dass die Schließzeit eines Lokals zwingend vorverlegt werden müsse, wenn es Anrainerbeschwerden gibt. Es werde gar nicht geprüft, ob diese gerechtfertigt sind. Man wolle keine Anrainerrechte beschneiden. „Aber wir wollen Rechtssicherheit, damit Gastronomen nicht von einem Querulanten in den Ruin getrieben werden können“, sagte Grießler.

Nicht zuletzt spricht sich der Branchenvertreter einmal mehr für die Abschaffung der Vergnügungssteuer aus, die nach dem Verbot des Kleinen Glücksspiels nur noch fünf Millionen Euro pro Jahr einbringe und insofern eine Bagatellsteuer sei. Betriebsanlagengenehmigungen gehörten vereinfacht, Geschäftsessen müssten vollständig von der Steuer absetzbar sein, steht ebenfalls auf Grießlers Forderungsliste.

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