40 Zielpunkt-Filialen immer noch leer

Zehn Monate nach der Insolvenz der Supermarktkette Zielpunkt stehen 40 von 126 ehemalige Filialen in Wien immer noch leer. Die Nachmietersuche gestaltet sich schwierig. Manche Standorte sollen mit Bauzäunen geschützt werden.

Die ehemalige Zielpunkt-Filiale in der Wlassakstraße in Hietzing vegetiert vor sich hin, zeigte ein „Wien heute“-Lokalaugenschein. Das Areal sei verschmutzt, auf der Rückseite des Gebäudes würden Obdachlose übernachten, beklagen Anrainer. Auch das Geschäftslokal in der Laxenburger Straße in Favoriten steht nach wie vor leer, obwohl es früher zu den umsatzstärksten Filialen der Kette zählte.

Zwei Drittel der Filialen mit Nachfolgern

Zwei Drittel der früheren Zielpunkt-Geschäfte wurden unter den wachsamen Augen der Bundeswettbewerbsbehörde großteils von anderen Lebensmittelketten übernommen, etwa Rewe, Spar, Hofer und Lidl. Auch neue Bioläden, Ethnosupermärkte, Buch- und Tierfuttergeschäfte entstanden - mehr dazu in Zielpunkt-Pleite: Die neuen Nahversorger.

Im Frühjahr gab der Masseverwalter alle Standorte, für die kein Nachmieter gefunden werden konnte, an die privaten Eigentümer zurück. Einige Geschäftslokale stehen vor dem Umbau, bei anderen laufen noch Verhandlungen. Doch viele Vermieter tun sich bei der Nachfolgersuche schwer.

Bauzäune sollen Gebäude sichern

Zehn der 40 in Wien leerstehenden Objekte befinden sich im Besitz der Pfeiffer-Gruppe, zu der Zielpunkt gehörte. Um die Verwertung dieser kümmert sich das Immobilienbüro Eagle Real Estate. Angedacht sei auch eine gemischte Nutzung, erklärte Geschäftsführerin Susanne Hetzer im „Wien heute“-Interview: „Das würde bedeuten, man hat zum Beispiel eine Bäckerei im Erdgeschoss und drei vier Obergeschosse mit Wohnungen, oder eine Bäckerei und ein Kaffeehaus. Das ist immer eine Frage von Lage und Interessenten.“

40 Zielpunkt-Geschäfte stehen noch leer

Nach der Pleite vor zehn Monaten gestaltet sich die Suche nach Nachmietern für zahlreiche Standorte weiterhin schwierig.

Auch Gewerbetriebe könnten in die leerstehenden Geschäfte einziehen, heißt es. Einige Ex-Zielpunkt-Filialen an besonders schlechten Standorten werden aber vermutlich noch länger leerstehen. Die Gebäude sollen jetzt mit Bauzäunen gesichert werden.