U4-Sanierung erst zu einem Viertel erledigt
Im heurigen Sommer ist die Wiener U-Bahnlinie U4 im Westabschnitt für rund vier Monate gesperrt gewesen. Was für die Fahrgäste spürbare Auswirkungen hatte, war für das bis 2024 angelegte Megaprojekt U4-Sanierung nur ein „Bruchteil“, wie Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer erklärte.
APA-Grafik/Martin Hirsch
Nördlicher Ast im Fokus
Öffi-Nutzer können allerdings beruhigt sein. Der Großteil der Modernisierungsschritte entlang der in die Jahre gekommenen grünen Linie passiert ohne große Beeinträchtigungen für den Fahrbetrieb. Steinbauer gab einen Ausblick auf die nächsten Schritte. Im Zentrum steht in den kommenden Monaten und Jahren vor allem der nördliche Ast.
Am Programm stehen die Stationssanierungen Friedensbrücke (2017) und Roßauer Lände (2018), wodurch die Züge abwechselnd nur in einer Fahrtrichtung die jeweilige Haltestelle einhalten werden. Noch bis Anfang 2017 in Schuss gebracht wird die Station Stadtpark, wo die U-Bahn aktuell nicht in Richtung Heiligenstadt stehen bleibt. Auch Stellwerke zwischen Karlsplatz und der Endstelle Heiligenstadt, wo gerade an der Erweiterung des Betriebsbahnhofs samt Revisionshallen und Werkstätten gewerkt wird, werden erneuert.
Große Arbeiten im Sommer 2019
Ganz ohne Auswirkungen für die Passagiere geht es aber nicht: So wird im Frühjahr 2017 die U4 aufgrund von Weicheneinbauten an zwei Wochenenden nur zwischen Hütteldorf und Schottenring fahren. Ein Ersatzverkehr ist vorgesehen. Im Sommer 2018 wird dann für mehrere Wochen erneut der Betrieb eingestellt - allerdings nur im Abschnitt zwischen Spittelau und Heiligenstadt. Am genauen Zeitraum und der Organisation arbeite man noch, so Steinbauer.
Wesentlich mehr Öffi-Passagiere werden indes bei der größer angelegten Teilsperre zwischen Längenfeldgasse und Karlsplatz betroffen sein. Sie wird in den Sommerferien 2019 stattfinden. Gleise und Unterbau müssen komplett erneuert, Stationen und Technik auf Vordermann gebracht werden.
Wiener Linien/APA
Softwarefehler auf Westabschnitt behoben
Auch nach dem Abschluss der Westastsanierung ist es in letzter Zeit auf der U4 wieder zu einigen Betriebsstörungen gekommen. Steinbauer erklärte: „Die Störungen hängen ursächlich mit der Sanierung insofern zusammen, wir haben ein ganz neues System dort implementiert und wir hatten nicht so viel Zeit wie bei einem Neubau in den Probe- und Testbetrieb zu gehen.“ Der verantwortliche Softwarefehler im Zusammenhang mit der automatisierten Stellung von Fahrstraßen für Züge sei aber inzwischen behoben - mehr dazu in U4-Weichenstörung sorgt für massive Probleme.