Mann stach Arbeitskollegen nieder

Ein 45 Jahre alter Mann soll Dienstagmittag in der Brigittenau seinen 31 Jahre alten Arbeitskollegen mit einem Messer in den Oberkörper gestochen haben. Der 31-Jährige musste notoperiert werden, Lebensgefahr bestand keine.

Entgegen ersten Darstellungen der Polizei war das Opfer aber nicht vom Chef der beiden Männer, einem Restaurantbesitzer, zu einem Spital gebracht und davor am Gehsteig abgelegt worden. Mitarbeiter haben den Verletzten in die Notaufnahme gebracht. Fünf Stunden nach der Tat nahm die Polizei den 45-jährigen mutmaßlichen Täter fest, berichtete diese.

Mordversuch Brigittenau

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Die Kollegen brachten den Verletzten mit dem Privatauto ins Spital

Mit dem Privatauto ins Spital gebracht

Die Beamten wurden kurz nach 12.00 Uhr wegen des Schwerverletzten mit Stichwunde ins Krankenhaus in der Donaueschingenstraße gerufen. Entgegen erster Angaben war der 31-Jährige aber nicht vor dem Spital abgelegt worden. Wie der Geschäftsführer des türkischen Restaurants im Gespräch mit der APA betonte, hatte er vielmehr noch selbst die Rettung verständigt.

Dann habe er aber Mitarbeiter gebeten, den Verletzten mit dem Auto ins Krankenhaus zu fahren. Diese hätten das auch getan. „Ich selbst habe dann noch im Krankenhaus angerufen und die Daten meines verletzten Mitarbeiters übergeben“, sagte der Restaurantbesitzer. Diese Angaben bestätigte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. „Bei den Einvernahmen ist herausgekommen, dass zwei Kellner den Verletzten mit dem Privatauto ins Krankenhaus gebracht haben“, sagte Maierhofer.

Mordversuch Brigittenau

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Das Restaurant in der Jägerstraße

Überwachungsvideo zeigt Vorfall

Als der Verletzte aus der Narkose erwachte, wurde er von der Polizei befragt. Dabei gab er an, dass sein Arbeitskollege auf ihn eingestochen habe. Dieser widersprach und behauptete vielmehr, dass es sich um einen Unfall gehandelt haben soll. Tatort war die Küche eines Restaurants in der Jägerstraße, in dem beide Türken arbeiten. Weil diese videoüberwacht ist, konnten Ermittler des Landeskriminalamtes Wien die Unfalltheorie rasch widerlegen.

Der Geschäftsführer hielt weiter daran fest, dass es sich um ein „Missverständnis“ zwischen den beiden Männern gehandelt habe. Der 45-jährige mutmaßliche Täter befand sich am Mittwoch in Haft. Die genauen Hintergründe der Tat waren am späten Mittwochnachmittag noch unklar.