Treichl-Stürgkh „befreit“ ohne Opernball

Die Ex-Organisatorin des Wiener Opernballs, Desiree Treichl-Stürgkh, genießt ihr neues Leben. „Eigentlich bin ich befreit“, sagte sie gegenüber „Wien heute“. Über Richard Lugner meinte sie: „Er hat immer gesagt, ich behandle ihn schlecht.“

Die 52-jährige Unternehmerin blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf ihre Zeit als Organisatorin zurück. „Eigentlich bin ich befreit. Es geht mir gut damit“, sieht sie sich in ihrer Entscheidung bestätigt. Bei der Eröffnung ihres letzten Opernballs als Organisatorin vergoss sie die eine oder andere Träne.

Ein bisschen wehmütig ist sie auch heute noch: „Das war schon ein sehr cooles Gefühl, durch die Oper gehen zu können. Man spürt, hier waren Gustav Mahler oder Herbert von Karajan. Das hat etwas Ehrwürdiges.“ Die Wiener Staatsoper gilt als eines der bekanntesten Opernhäuser der Welt. „Das sind heilige Hallen“, bilanziert die Frau des österreichischen Bankmanagers Andreas Treichl im „Wien heute“-Interview zum Jahresende.

„Neun Opernbälle sind genug“

Treichl-Stürgkh hat den Wiener Opernball von 2008 bis 2016 organisiert und war neben Richard Lugner das Gesicht der Veranstaltung. Im Jänner gab sie überraschend bekannt, dass 2016 ihr letzter Ball als Organisatorin sein werde: „Neun Opernbälle sind genug.“ Sie wolle sich intensiver um ihren Verlag und ihre Familie kümmern, begründete Treichl-Stürgkh den Rücktritt - mehr dazu in Treichl-Stürgkhs letzter Opernball.

Die ehemalige Opernball-Organisatorin im Interview mit Patrick Budgen

ORF

Die ehemalige Opernball-Organisatorin im Interview mit Patrick Budgen

Lugner „hat immer beste Loge bekommen“

Auch ihre alten Kollegen vermisst die adelige Treichl-Stürgkh. Namentlich erwähnt sie Generalsekretärin Eva Dintsis und den technischen Direktor Walter Renner. Bei Richard Lugner sieht die Sache etwas anders aus. Auch wenn sie glaubt, dass Lugner dem Opernball abgehen würde, vermisst sie ihn persönlich nicht sonderlich: „Er hat immer gesagt, ich behandle ihn schlecht.“ Lugner habe sich oft über seine Loge beschwert, „dabei hat er immer die beste Loge bekommen, die wir überhaupt hatten."

Sendungshinweis:

„Wien heute“ Jahresrückblicke ab 25. Dezember, 19.00, ORF2

Gleichzeitig hofft sie, dass Lugner dem Ball erhalten bleibt und schnell wieder gesund wird. Die neunmalige Organisatorin lässt derweil offen, ob sie dem nächsten Opernball als Gast beiwohnen wird. „Ich glaube es ist keine Messe irgendwo, wo ich hinflüchten könnte“, meint sie und lacht.

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