100 Bankenschließungen in zehn Jahren

Immer mehr Bankfilialen schließen. In Wien haben in den letzten zehn Jahren mehr als 100 Zweigstellen geschlossen. Für die Kunden bedeutet das längere Wege oder den Umstieg auf Online-Banking.

Jede Filialschließung betrifft die Verbraucher direkt, heißt es beim Verein für Konsumenteninformation (VKI). Banken müssen zwar auf Kosten und ihren wirtschaftlichen Erfolg schauen. Der Abbau von Mitarbeitern und Bankfilialen wirkt sich jedoch nicht positiv auf die Kostenseite der Kunden aus, denn die Gebühren für ihre Konten bleiben trotzdem gleich oder steigen sogar noch an, kritisiert der Verein.

AK: Filialmitarbeiter nur noch Statisten

Das Problem der Schließungen betrifft vor allem ältere Kunden, die teilweise seit Jahren in dieselben Filialen gehen. Für sie sei das in so einer sensiblen Angelegenheit wie dem Geldgeschäft sehr wichtig, sagt der VKI. Beim Online-Banking wäre der Generationsunterschied klar ersichtlich. Den „jungen Studenten“ würde das weniger ausmachen, da sie immer weniger von Banken abhängig seien. Doch gerade die ältere Generation schätzt den persönlichen Kontakt.

Auch die Arbeiterkammer (AK) prangert diese Entwicklung an. Bei gleich bleibenden Kosten wird der Service für Kunden massiv zurückgefahren. Die Selbstbedienungsautomaten in den Foyers würden teilweise nicht funktionieren oder wären schwer verständlich, so die Kritik. Die Filialeiter in den noch verbleibenden Zweigstellen dürften kaum noch selbstständig entscheiden und etwa nur mehr Kleinkredite vergeben. Die Filialmitarbeiter wären nur noch Statisten, so der Vorfwurf.