SPÖ-Kritiker nun gegen öffentliche Diskussion

Nach dem Gespräch mit Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) zeigen sich parteiinterne Kritiker zufrieden und wollen nicht mehr öffentlich diskutieren. Für die Kritiker gibt es erstmals ein konkretes Datum für die Häupl-Nachfolge.

„Jetzt ist der Zug unterwegs“ - so nennen es einige Rebellen der Wiener SPÖ gegenüber „Radio Wien“ am Tag nach der Aussprache. Erstmals gebe es ein klares Datum, wann Häupl als Wiener SPÖ-Obmann und Bürgermeister zurücktreten könnte, nämlich nach der kommenden Nationalratswahl, die spätestens im Herbst 2018 stattfindet.

Wiener SPÖ: Sind die Wogen geglättet?

Nach der Aussprache der „Rebellen“ unter Stadtrat Michael Ludwig mit Bürgermeister Michael Häupl zeigen sich alle zufrieden.

Bei der Sitzung dabei waren die SPÖ-Chefs aus neun Bezirken, etwa aus der Donaustadt, aus Döbling oder aus Liesing. Der Bürgermeister habe sich dadurch ein Bild machen können, wie es wirklich in der Wiener SPÖ aussehe, sagte einer der Rebellen - die nicht mehr so genannt werden wollen.

Schriftzug an Parteizentrale der Wiener SPÖ in der Löwelstraße

APA/Helmut Fohringer

Beim Landesparteitag und bei der Kundgebung zum 1. Mai soll es keine Aktionen gegen Michael Häupl geben

Ludwig als Nachfolge-Favorit

Dass die Aussprache mit 20 seiner schärfsten Kritikern im Büro von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig stattgefunden hat wurde von den Kritikern goutiert. Ebenso, dass Häupl am Mittwoch sehr wertschätzend und positiv gegenüber Ludwig aufgetreten sei. Die Kritiker sind sich einig: Ludwig hat das Format, um Häupl nachzufolgen.

Einigkeit gibt es auch darüber, dass es jetzt keinen Anlass gibt, weiter öffentlich über das Thema zu diskutieren. Daher werde es weder beim Parteitag am 29. April noch am 1. Mai auf dem Rathausplatz irgendwelche Aktionen gegen Häupl geben. Den schönen Worten des Bürgermeister müssten aber auch Handlungen folgen, sagte aber der Liesinger Gemeinderat Christian Deutsch, der die Diskussion vor mittlerweile vier Monaten angezettelt hat.

Häupl bleibt bis zur NR-Wahl

Bürgermeister und SPÖ-Chef Michael Häupl traf seine Kritiker. Das Ergebnis: Bis zur nächsten NR-Wahl will er in allen Ämtern bleiben.

Häupl: Nach der Wahl „über alles reden“

Michael Häupl hatte nach dem Gespräch am Mittwoch klargestellt, dass er sowohl SPÖ-Parteichef als auch Bürgermeister bleibe. Nach der Nationalratswahl könne man aber „über alles reden“ - mehr dazu in Häupl deutet Verbleib bis zu Nationalratswahl an.

Auch der Politikwissenschafter Peter Filzmaier bezeichnete Michael Ludwig als einen Favoriten für die Häupl-Nachfolge: "Wenn die Gespräche am Mittwoch im Büro von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig stattfinden, dann hat das wohl einen gewissen Symbolwert.“ Filzmaier geht davon aus, dass Michael Häupl „bis längstens 2019“ im Amt bleibt - mehr dazu in Filzmaier: „SPÖ-Spiel auf Zeit“.