Beete, die sich selber gießen

Eine Wiener Firma hat so genannte „Smartbeete“ entwickelt. Mithilfe von elektronischen Bauteilen wie Sensoren sind sie im Stande, sich selbst zu gießen. Mittels Smartphone-App können die Besitzer auch digital auf die Beete zugreifen.

Die Stromversorgung der Beete wird mittels Solarpaneelen sichergestellt. „Alle gemessenen Umweltparameter sowie Tankinhalt, letzte Bewässerungsperioden und der Zustand des Akkus können über die Mobile App empfangen werden. Auch berichtet die App, wann das Beet voraussichtlich die nächste Bewässerung durchführen wird. Meteorologische Vorhersagen für den Standort des Beetes werden angezeigt und bei der Bewässerungsplanung miteinbezogen“, erklärt Manfred Czujan, der mit seinem Partner Robert Veselka mit der Firma SmartGreen hinter den „Smartbeeten“ steckt.

Mit ihren elektronischen Komponenten und Sensoren und ihrer interaktiven Nutzbarkeit gehören „Smartbeete“ in die Welt des sogenannten „Internet der Dinge“ – mit diesem Begriff beschreiben Forscher das Phänomen, dass durch das Einbauen von Minicomputern und Prozessoren in einzelne Bauteile, Systeme immer intelligenter werden. Produkte – in diesem Fall Beete – funktionieren selbstständig, sie kommunizieren über das Internet miteinander oder mit ihren Besitzern.

Beete kurz vor Auslieferung

19 dieser Beete stehen seit kurzem auf der T-Mobile-Zentrale am Wiener Rennweg. Ein weiteres befindet sich in der Krieau, ein zweites im Karlsgarten am Karlsplatz. „Mit diesen Prototypen wollten wir die Markttauglichkeit prüfen. Das haben wir geschafft. Wir sind gerade mit der Vorbereitung und Logistik für die Auslieferung beschäftigt. Ende Mai oder Anfang Juni soll es dann so weit sein“, sagt Czujan.

Smartbeet

T-Mobile Austria / Marlena König

„Smartbeet“ auf dem Dach der T-Mobile Zentrale

Günstig sind die Beete – die es in verschiedenen Ausgaben geben soll – eher nicht. Ein Beet in der Größe ein mal zwei Meter soll 2.500 Euro kosten. „Das ist aber genaugenommen nur wenig teurer als andere hochqualitative Beete. Bei uns kommen zu den hochwertigen Bauteilen und der Verarbeitung noch die elektronischen Bauteile dazu“, so Czujan. Mit der Auftragslage sei man zufrieden. „Es gibt sehr viele Anfragen, 15 Beete sind auch schon fix vorbestellt“.

Intelligente Bewässerungsanlagen

Auch für die Zukunft sehen die Macher viele Anwendungsbereiche für diese Art von Technologie. Gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur arbeite man gerade daran, die Technologie auch auf große Bewässerungsanlagen auszudehnen. „Der Anspruch ist, dass zukünftig eine Person mit einem Tablet fähig ist, auch großflächige Grünanlagen zu monitoren und zu bedienen“, so Czujan.

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