Prater: Tödlicher Unfall bei Achterbahn

Ein tödlicher Unfall hat sich gestern Nachmittag im Prater bei einer Achterbahn ereignet. Ein Mitarbeiter wurde von einem Wagen erfasst. Der 26-Jährige verstarb an seinen schweren Kopfverletzungen.

Kurz vor 17.00 Uhr ereignete sich der Unfall bei der Achterbahn „Volare“. „Der Mann ist in den Betriebsbereich der Achterbahn gegangen und wurde von einer heranfahrenden Garnitur erfasst“, sagte Polizeisprecher Harald Sörös. Die Wagen dieser speziellen Bahn hängen an Metallschienen, die Gäste liegen mit dem Kopf nach vorne und haben freie Sicht nach unten. Der Mitarbeiter, ein irakischer Asylwerber, erlitt bei dem Zusammenstoß lebensgefährliche Kopfverletzungen. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber ins UKH Meidling geflogen. Dort erlag er seinen Verletzungen.

Unfallursache „derzeit noch unklar“

Zwei belgische Touristinnen, die in der Unglücksgarnitur mitfuhren, sagten aus, dass der Mann mit dem Rücken zu ihnen gestanden sei, als er getroffen wurde. Medienberichte, wonach der Arbeiter das Handy eines Fahrgasts aufheben habe wollen, bestätigte die Polizei nicht. „Wir haben zwei Fahrgäste sowie den Betreiber der Achterbahn unmittelbar nach dem Unfall befragt. Wie es zu dem Unfall gekommen ist, ist aber derzeit noch unklar“, so der Sprecher. Auch lag im Unglücksbereich kein Mobiltelefon.

Prater: Tödlicher Unfall bei Achterbahn

Ein Mitarbeiter wurde von einem Wagen erfasst. Der 26-Jährige verstarb an seinen schweren Kopfverletzungen.

Der Mitarbeiter dürfte zwei Fahrgästen in die Gondel geholfen haben, dann betätigte er laut Videoüberwachung selbst den Startknopf der Bahn. Danach habe er sich aus dem Bahnhofsbereich in den abgesperrten Bereich begeben, der während des Betriebs nicht betreten werden darf, schilderte Betreiber Stefan Sittler-Koidl. Der Mann dürfe dort etwas gesucht haben - was genau, sei noch unklar.

Volare Achterbahn

ORF

Die Bahn bleibt am Dienstag geschlossen

Der Mann arbeitete seit Mai bei der Achterbahn. Er absolvierte mehrere Sicherheitsschulungen und bestand auch alle. Alle weiteren Ermittlungen werde nun das Arbeitsinspektorat übernehmen. Laut Sittler-Koidl, auch Präsident des Praterverbandes, wird die Bahn jedenfalls am Dienstag geschlossen bleiben.

Bereits einmal folgenschwerer Unfall

Schon einmal hatte es bei der Bahn „Volare“ einen Unfall gegeben - im Oktober 2010 krachte ein Waggon der Hochschaubahn gegen einen Kran, auf dessen Bühne ein 21-jähriger Arbeiter aus Mazedonien stand, der das Gerüst der Bahn strich. Der Mann stürzte acht Meter in die Tiefe und wurde schwer verletzt. Im Waggon selbst erlitt eine 18-jährige Slowakin laut Rettung ein Schädel-Hirn-Trauma sowie multiple Knochenbrüche.