Sicherheitspersonal in U-Bahnen aufgestockt

Die Wiener Linien setzen in den U-Bahnen ab sofort eigene Sicherheitsteams ein. Sie sollen nicht nur auf den Bahnsteigen, sondern auch in den Waggons unterwegs sein. Bisher kamen ausschließlich private Securitys zum Einsatz.

Derzeit sind die ersten 22 Mitarbeiter des Sicherheitsteams in den U-Bahnen unterwegs. Bis Jahresende werden rund 60 Mitarbeiter im Schichtdienst im Einsatz sein, insgesamt sollen es bis 2019 120 werden. Die Security-Truppe soll Fahrgäste, die gegen die Hausordnung verstoßen, zurechtweisen oder strafen. Seit Juli werden die neuen Sicherheitsmitarbeiter für ihre Aufgaben ausgebildet. „Unser Ziel ist es, dass sich die Fahrgäste gut betreut und sicher in den Öffis fühlen. Mit mehr gut geschultem Personal, das sichtbar und direkt für die Fahrgäste da ist, soll dieses Wohlbefinden weiter angehoben werden“, so die zuständige Stadträtin Ulrike Sima (SPÖ).

Uniform

ORF

Sicherheitsmitarbeiter sollen in den U-Bahnen für Sicherheit sorgen

Die hauseigenen Securitys sind in Zweierteams unterwegs und an einer rot-weißen Uniform erkennbar. Ausgerüstet sind sie unter anderem mit Funkgerät, Pfefferspray und Diensthandy. Sie sollen bei Schwierigkeiten deeskalierend eingreifen, aber auch Passagiere, die sich nicht an die Regeln halten - also etwa im Stationsbereich rauchen oder mit dem Skateboard fahren - ansprechen. Zeigt sich ein Fahrgast uneinsichtig, kann der Mitarbeiter auch weitere Schritte in Richtung Bestrafung einleiten.

Tickets kontrollieren dürfen die Sicherheitsleute allerdings nicht. Dafür bleiben weiterhin die - nicht uniformierten - „Schwarzkappler“ zuständig. Sima stellte auch klar, dass für Kriminalität natürlich die Polizei zuständig sei: „Das sind keine Reserve-Sheriffs, die da im U-Bahn-Netz herumlaufen.“

Die derzeit laufende Kooperation mit einer privaten Security-Firma, die aktuell rund 30 Mann für die Wiener Linien stellt, wird aufgelöst. Die rund einmonatige Ausbildung enthält Schulungen zu Hausordnung, Kundendienst, Netzwissen, Sicherheitseinrichtungen, Deeskalations- und Diversitätsseminare sowie Erste-Hilfe-Kurse.

Videoüberwachung wird ausgebaut

Die Videoüberwachung der Stationen und Fahrzeuge wurde in den vergangenen Jahren stark vorangetrieben. Heuer werden rund 700.000 Euro in neue Videoanlagen für die Sicherheit der Fahrgäste investiert. Aktuell liefern bereits rund 11.000 Kameras im ganzen Netz Bilder, die im Fall der Fälle von der Polizei ausgewertet werden können. In allen 104 U-Bahn-Stationen und im Großteil der Züge gibt es bereits Videoüberwachung, der weitere Ausbau in Straßenbahnen läuft.

Nach der Vergewaltigung einer Frau in der U3-Station Neubaugasse am Montag wurden heute die ausgewerteten Bilder aus der Videoüberwachung an die Polizei übergeben. Sie sollen helfen, den noch flüchtigen Täter auszuforschen - mehr dazu in Junge Frau auf Rolltreppe vergewaltigt.

Serviceteams sollen Fahrgäste informieren

Neben dem Sicherheitsteam werden ab sofort auch die ersten Serviceteam-Mitarbeiter am Bahnsteig und in den Zügen unterwegs sein. Das Serviceteam besteht aus Mitarbeitern, die bisher als Stationswarte tätig waren und die viel Erfahrung im „Öffi“-Betrieb mitbringen. Sie geben Auskünfte zu Fahrplänen, Umsteigemöglichkeiten bis hin zu Ticketinfos.

„Wir wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als direkte Ansprechpartner näher zum Fahrgast bringen. Damit verbessern wir unser Serviceangebot“, erklärte Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer. Bis 2019 werden rund 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Serviceteam angehören.

Servicepoint löst bisherige Stationsüberwachung ab

In Stationen mit hoher Kundenfrequenz werden moderne Servicepoints mit Infosäulen errichtet. Der erste Servicepoint startet in der U3-Station Erdberg, bis Jahresende werden weitere Standorte ihren Betrieb aufnehmen. Die Servicepoints werden die bisherigen Stationsüberwachungen ablösen und wichtige Anlaufstellen für Fahrgäste bei allen Fragen zum Angebot der Wiener Linien sein.

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