Minimale Änderungen durch Wahlkarten in Wien

Bei der Nationalratswahl sind alle Stimmen ausgezählt. In Wien gibt es durch die Wahlkarten aus fremden Wahlkreisen nur minimale Änderungen. Die Auswertung der Vorzugsstimmen änderte in Wien nichts an der Verteilung der Mandate.

Die SPÖ hat bei der Nationalratswahl nun im Vergleich zur Wahl 2013 2,85 Prozent zugelegt und kommt mit 300.664 Stimmen auf Rang eins. Die ÖVP sichert sich nach Auszählung der Briefwahlstimmen noch Platz zwei, 188.273 Stimmen bedeuteten ein Plus von 7,10 Prozent. Auch die FPÖ hat zugelegt, kommt mit 186.088 Stimmen und plus 0,79 Prozent aber nur auf Rang drei. An der Reihung der Parteien änderte sich nun nichts mehr, es gab nur Mini-Zugewinne bzw. Verluste im Bereich der Nachkommastellen.

Grafik Endergebnis mit Wahlkarten

SORA

Beim ersten Antreten hat die Liste Pilz in Wien den vierten Platz erreicht, mit 65.498 Stimmen. NEOS auf Rang fünf (56.323 Stimmen, minus 1,19 Prozent), sowie Grüne auf Rang sechs (51.398 Stimmen, minus 10,51 Prozent) mussten Verluste hinnehmen - mehr dazu in Alle Wahlkarten ausgezählt.

Strache mit meisten Vorzugsstimmen

Die Auswertung der Vorzugsstimmen hat in Wien mandatstechnisch keine Änderungen mehr ergeben. Einer der ausdrücklich darauf gesetzt hatte, SPÖ-Urgestein Josef Cap, schaffte etwa die nötigen Stimmen nicht - mehr dazu in Josef Cap verpasst Einzug ins Parlament. Cap ritterte um das Grundmandat im Wahlkreis Nord-West (also in Ottakring, Hernals, Währing, Döbling). Es gelang ihm aber - relativ knapp - nicht, die Listenerste Nurten Yilmaz zu überholen. Caps 5.435 Vorzugsstimmen waren um knapp 500 zu wenig.

Die meisten Nennungen konnte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache verbuchen, der im Regionalwahlkreis Wien-Süd beachtliche 20.539 Vorzugsstimmen erhielt. Auf der Landesliste waren es 3.412. Der SPÖ-Spitzenkandidat, Bundeskanzler Christian Kern, musste sich mit 7.020 Vorzugsstimmen begnügen, wobei er nur auf der Landesliste als Spitzenkandidat zu finden war. Mit Ulrike Lunacek kandidierte in Wien noch eine weitere Bundesspitzenkandidatin, nämlich ebenfalls ganz oben auf der Landesliste (1.317 Vorzugsstimmen) und im Wahlkreis Süd-West (2.487).

Gerstl schaffte einzige Vorreihung

Der einzige, der theoretisch eine Vorreihung geschafft hätte, ist der ÖVP-Nationalratsabgeordnete Wolfgang Gerstl aus Penzing. Er hätte in seinem Regionalwahlkreis Wien Süd-West, wo er als Spitzenkandidat angetreten ist, mit 3.702 Vorzugsstimmen die niedrigere, interne ÖVP-Hürde übersprungen. Die Schwarzen haben dort aber ohnehin ein Grundmandat geschafft, somit bleibt Gerstl fix im Parlament.

Knapp an der Hürde schrammte die Wiener ÖVP-Gemeinderätin Gudrun Kugler vorbei, deren 2.040 Vorzugsstimmen zumindest für eine Vorreihung zu wenig waren. Jedoch: Sie kandidierte im Wahlkreis Wien-Nord, wo die ÖVP dieses Mal - durchaus überraschend - ein Grundmandat erzielte. Damit wird sie im nächsten Nationalrat vertreten sein.

Gudenus und Meinl-Reisinger bleiben in Wien

Andere, die aufgrund ihres Listenplatzes die Möglichkeit dazu hätten, bleiben dem Rathaus erhalten: So haben unter anderem bereits der Wiener Vizebürgermeister Johann Gudenus (FPÖ) und die Wiener NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger den Verzicht auf die ihnen zustehenden Mandate erklärt - mehr dazu in Gudenus nimmt Nationalratsmandat nicht an und in Meinl-Reisinger geht nicht ins Parlament.

Links: