Vienna Art Week zu Innovation

Die am Montag gestartete Vienna Art Week beschäftigt sich heuer mit dem Thema Innovation. Bis zum 19. November finden an die 200 Veranstaltungen rund um das Motto „Transforming Technology“ statt.

Damit widme sich die Vienna Art Week im 13. Jahr ihres Bestehens einem „virulenten Thema“, erklärte Robert Punkenhofer, künstlerischer Leiter des Festivals. „In der Gesellschaft bewegt sich durch Artificial Intelligence sehr viel, so auch in der Kunst. Aber auch die Kunst hat immer wieder auf technologische Entwicklungen Einfluss genommen“, so Punkenhofer, der in den beiden Gebieten auch Parallelen wie etwa den kreativen Prozess und die stets begleitende Unsicherheit hervor strich.

Plakat mit Katze

Perndl + Co

Rund 200 Veranstaltungen gibt es heuer

Heuer 70 Programmpartner

Über die seit der Gründung der Vienna Art Week bestehende „Stabilität“ freute sich wiederum Martin Böhm, Präsident des Art Cluster Vienna, dem 24 Institutionen angehören. Es sei gelungen, die „Kunstszene der Stadt zusammenzubringen“ und große Kunstmuseen, Galerien und kleinere Initiativen an einen Tisch zu holen. „Wien ist eine vitale Kunststadt, das wollen wir sowohl nach außen als auch nach innen tragen!“ Die Szene müsse stärker auftreten und auch stolz auf ihr Wirken sein, statt immer wieder in einen „Berechtigungsdiskurs“ zu verfallen. 70 Programmpartner gibt es heuer.

Künstlerin spürt durch Chip jedes Erdbeben

Diskurse finden in den kommenden Tagen auf ganz anderen Ebenen statt. So versammelt der im Vorjahr neu eingeführte „performative Interview-Marathon“ am Dienstag in der MAK-Säulenhalle von 13.00 bis 20.00 Uhr unter dem Titel „Ar & Technology Line-Up“ internationale Experten und Kunstschaffende, die in einem Mix aus Performances, Diskussionen und Lectures unter anderem über die „Schöne neue Welt. Kunst und Technologie zwischen Utopie und Dystopie“ oder „The Politics of Digital Money: How Are Artists Going to Make a Living?“ diskutieren.

Der französische Architekt Francois Roche gastiert mit einer Performance, abgeschlossen wird der Nachmittag mit einem Auftritt der Cyborg-Aktivistin Moon Ribas: Die spanische Künstlerin wird in ihren „Seismic Percussions“ jene Erschütterungen hörbar machen, die sie mithilfe von ihr implantierten Chips wahrnimmt, sobald es irgendwo auf der Erde ein Erdbeben gibt, wie sie im Rahmen der Pressekonferenz erläuterte.

Zahlreiche Ausstellungseröffnungen

Zahlreiche Museen haben die Eröffnung neuer Ausstellungen in die Tage der Vienna Art Week gelegt: So eröffnet am Donnerstag etwa im Belvedere „Die Kraft des Alters“, wo Künstler sich mit „Chancen und Grenzen des Alterns jenseits von Altersverklärung und Pessimismus“ auseinandersetzen. Das Leopold Museum widmet sich mit der Schau „Der schwarze Romantiker“ Victor Hugo. Florian Hecker schafft in der Kunsthalle Wien im Museumsquartier mit „synthetischen Sounds akustische Erfahrungsräume“ („Halluzination, Perspektive, Synthese“).

Im Rahmen des „Open Studio Day“ am Samstagnachmittag öffnen über 100 Künstler ihre Ateliers, um einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. Im Zuge dessen werden zahlreiche geführte Touren sowie Künstlergespräche angeboten. Bereits am Mittwoch öffnen zahlreiche „Alternative Spaces“ wie etwa der Neue Kunstverein Wien in der Wiener Innenstadt, die Schneiderei in Wien-Wieden oder flat1 in Wien-Mariahilf. Der Künstler und Kurator Christian Bazant-Hegemark führt am Samstag zu ausgewählten Spaces im vierten und fünften Bezirk, darunter den Kunstraum SUPER.

Forderung nach Teil des Festwochen-Budgets

Ergänzt wird das umfassende Programm mit zahlreichen Vorträgen, Diskussionen und Gesprächen. Am Mittwoch wird im Dorotheum um 18.00 Uhr „Die Zukunft des Sammelns“ diskutiert, am Freitag folgt ebendort eine Veranstaltung zum Thema der „Art Market Global Dynamics“. Die Akademie der bildenden Künste bietet am Donnerstag eine Führung durch das Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst.

Rektorin Eva Blimlinger nutzte die Pressekonferenz, um die Vienna Art Week als „eine der wichtigsten Zusammenarbeitssituationen“ zu würdigen und erneuerte ihre Forderung an die Stadt Wien, einen Teil des Budgets der Wiener Festwochen, die weitgehend auf bildende Kunst verzichteten, der Vienna Art Week zur Verfügung zu stellen. Diese arbeitet derzeit mit einem Budget von rund 400.000 Euro. Für die Zukunft brauche es dringend Produktionsbudgets, um die Internationalisierung des Festivals voranzutreiben. Im Vorjahr zog man rund 35.000 Gäste aus dem In- und Ausland an.

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