Verdacht auf Antibiotika in Asiamarkt

Ein chinesischer Supermarkt an der Rechten Wienzeile steht im Verdacht, illegal Antibiotika verkauft zu haben. Es drohen hohe Strafen. Die Medizinmarktaufsicht der AGES ermittelt nun in dem Fall.

Antibiotika sind nicht nur apotheken-, sondern auch rezeptpflichtig. Werden Antibiotika falsch verschrieben, sind sie für den Patienten gefährlich. „Auch auf Rezept bekommen Sie in der Apotheke immer nur eine Packung. Weil eben das Missbrauchspotenzial mit Antibiotika sehr hoch ist, deshalb ist es nur in Apotheken erlaubt, diese Präparate zu bekommen“, sagte Christoph Baumgärtel von der Medizinmarktaufsicht der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) im Ö1-Morgenjournal - mehr dazu in oe1.ORF.at.

Arzneimittelfälschung: Bis fünf Jahre Haft drohen

„Es ist der Wahnsinn, wenn unter der Hand Antibiotika verkauft werden, dadurch können Resistenzen erzeugt werden“, sagte Baumgärtel. Antibiotika, die in Asiamärkten angeboten werden, sind für die Medizinmarktaufsicht nicht neu. Erst vor etwa einem halben Jahr gab es einen solchen Fall. „Wir haben damals Ermittlungen gestartet. Wir konnten damals leider keine Antibiotika aufgreifen. Wir werden in dem konkreten Fall unsere Ermittlungen aufnehmen“, so Baumgärtel.

Sollten die Kontrollore der Medizinmarktaufsicht illegale Medikamente finden, werden sie zunächst in den Labors der AGES untersucht. So sollen die Inhaltsstoffe geklärt werden. Erhärtet sich der Verdacht, dann muss der Verkäufer von illegalen Medikamenten mit harten Strafen rechnen. „Dann handelt es sich um eine Arzneimittelfälschung, das ist illegal. Dann gibt es für die In-Verkehr-Bringer einen gesetzlichen Rahmen von Gefängnis mit Höchststrafe von drei bis fünf Jahren“, sagte Baumgärtel.

Auch Kunden machen sich strafbar

Aber auch die Kunden machen sich strafbar, die rezeptpflichtige Medikamente im Asiamarkt oder auch online kaufen. „Dann müssen sie auf eine illegale Internetapotheke ausweichen, und die ist natürlich auch strafbar. Hier sind Strafen vorgesehen in einem Bereich von 7.200 Euro“, so Baumgärtel. Von vermeintlich günstigen Antibiotika oder anderen Medikamenten im Netz rät der Experte ab, weil die Gefahr hoch sei, ein gefälschtes, wirkungsloses oder auch gefährliches Medikament zu bekommen.

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